Roman Wick, hätten Sie gedacht, dass Sie gegen den Aufsteiger über 7 Runden gehen müssen?
Roman Wick: Jein. In den Playoffs muss man grundsätzlich immer damit rechnen, dass es über die volle Distanz gehen kann. Und Lausanne zeigte über die gesamte Saison hervorragende Leistungen. Aber nach der 3:1-Führung hatten wir insgeheim schon gehofft, den Sack zu machen zu können.
Wieso tut sich der ZSC gegen den Aufsteiger so schwer?
Im 5. Spiel zuhause hatten wir die grosse Chance, alles klar zu machen. Aber ausgerechnet in dieser Partie zeigten wir die schlechteste Leistung. Und in Lausanne zu gewinnen ist nie einfach. Mit den lauten Fans im Rücken treten sie zuhause ganz anders auf als auswärts.
Beginnt bei den ZSC Lions nun das grosse Nervenflattern?
Nein. Wir müssen uns nur auf uns und unser Spiel konzentrieren, dann kommt es gut. Das Selbstvertrauen ist da, vor allem nach dieser starker Qualifikation.
Nach der letzten Niederlage in Lausanne haben Sie gesagt, dass in der «Belle» vor allem die Details entscheiden werden. Welche Details meinen Sie?
Im letzten Spiel kann jeder Pass, jeder Schuss oder jeder Check entscheidend sein. Das sind zwar kleine Sachen, die aber enorm wichtig sein können. Das müssen wird auf jeden Fall besser machen als Lausanne.
Eine gute Defensive ist für den Stürmer immer frustrierend.
Ist es für Sie nicht frustrierend, dass Ihre technischen Fähigkeiten gegen einen defensiv kompakten Gegner nicht so richtig zum Zug kommen?
Eine gute Defensive ist für einen Stürmer generell frustrierend. Lausanne spielt defensiv tatsächlich sehr gut und diszipliniert. Aber das haben andere Teams in der Qualifikation auch getan. Wichtig wird sein, dass wir nicht an uns zu Zweifeln beginnen, sondern ruhig spielen und Chancen kreieren.
Bei einem allfälligen Weiterkommen hiesse der nächste Gegner Genf-Servette. Haben Sie die Romands schon studiert?
Nein, überhaupt nicht. Ein möglicher Halbfinal ist in dieser Situation absolut nebensächlich. Wir fokussieren uns nur auf die Aufgabe gegen Lausanne, danach sehen wir weiter.
Der Meistertitel ist ein grosses Ziel von mir.
2011 gewannen Sie mit dem AHL-Team Binghamton Senators als erster Schweizer den Calder Cup. Der Schweizer Meistertitel fehlt ihnen allerdings noch…
Das ist so. Und das ist auch ein grosses Ziel von mir. Den Schweizer Meistertitel will ich unbedingt noch gewinnen, es würde mir auch mehr bedeuten als der Calder Cup. Aber eben: Man darf noch nicht an den Meistertitel denken, wenn man noch in den Playoff-Viertelfinals steht.
Es ist bekannt, dass Sie ein leidenschaftlicher Gitarrenspieler sind. Nutzen Sie das Instrument, um während den Playoff-freien Tagen abzuschalten?
Ich zupfe praktisch täglich ein bisschen auf der Gitarre herum. Musik allgemein ist für mich ein gute Gelegenheit, um abzuschalten. Es ist der ideale Ausgleich. Mir ist es wichtig, in meiner Freizeit möglichst wenig mit dem Eishockey zu tun zu haben.