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Wer sich mit Mathias Seger beschäftigt, stösst schnell auf Superlative. Der 36-jährige Verteidiger ist Schweizer Rekord-Nationalspieler, nahm an bislang 15 Weltmeisterschaften teil; er führte die Schweiz als Captain im letzten Mai zum Gewinn der WM-Silbermedaille und wird im Februar zum vierten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen.
Nackte Zahlen werden Seger aber nicht gerecht. Der Verteidiger der ZSC Lions schafft, was im Schweizer Eishockey eine Rarität ist: Er geniesst Respekt über Klubgrenzen hinweg, ist bei gegnerischen Fans beliebt und allseits anerkannt. Seit 1999 verteidigt Seger in Zürich, holte vier Titel, gewann mit den Lions die Champions Hockey League.
Eine Schlüsselrolle in Sotschi
Nun also Sotschi als nächstes Highlight einer grossen Karriere. «Olympia ist derzeit noch wenig präsent», räumt Seger ein, die Konzentration gelte der Meisterschaft. Bereits jetzt klar ist indes, dass die Erwartungen an die Nati nach der Silbermedaille massiv gestiegen sind. «Sotschi wird zur grösseren Herausforderung als es die WM war», ist sich Seger daher bewusst.
Als Captain kommt dem Ostschweizer eine Schlüsselrolle im Schweizer Kollektiv zu. «Man kann auf verschiedene Arten zum Leader reifen, durch Worte etwa oder durch harte Arbeit auf dem Eis», erklärt Seger seine Definition des Anführers. Persönlich lege er grossen Wert auf die Befindlichkeit der Mannschaft, auf die Harmonie innerhalb des Teams.
Gedanken über seinen Abschied
Angst vor dem Scheitern in Sotschi habe er nicht. Gedanken mache er sich eher zum nahenden Ende der Karriere. Die Atmosphäre in der Kabine werde er vermissen, «täglich und über Monate mit den Jungs für die gleiche Sache kämpfen, Spass haben.» Das werde ihm fehlen, nicht die Spiele vor 10‘000 Zuschauern, schon gar nicht die Präsenz in den Medien.
Noch aber ist es nicht so weit. Segers Vertrag bei den ZSC Lions läuft bis 2015, noch ist viel Eishockey zu spielen bis zum Rücktritt. Bald an Olympia mit dem «C» auf der Brust und der Gewissheit, dass Seger einen weiteren Meilenstein gesetzt hat. Es wird schwer, die Superlativen zum Schweizer Captain in den nächsten Wochen zu ignorieren.