«Wenn ich zurückschaue, wo ich vor zwei Jahren gestanden bin, hätte ich mir so eine Entwicklung nie träumen lassen», gestand Chris Baltisberger kürzlich im Interview mit der Aargauer Zeitung . Der Stürmer, der Ende Oktober 23 Jahre alt wird, hat sich in den vergangenen Monaten auf den Radar der NHL-Scouts gespielt und den ZSC Lions in den letzten Tagen und Wochen manchen Punkt gesichert.
Vom Training nach Hause geschickt
Am Dienstagmorgen war Baltisberger aus Kanada zurückgekehrt. Bei den Edmonton Oilers, wo er sich im Juli ein erstes Mal präsentiert hatte, durfte er sich in Trainingseinheiten sowie einem Testspiel gegen Calgary weiter aufdrängen.
Pause gönnte sich Baltisberger anschliessend keine. ZSC-Trainer Marc Crawford musste seinen Spieler am Dienstagmorgen nach Hause schicken, Schlaf hatte der Weitgereiste nötiger denn Übungseinheiten. Baltisberger bekundete mit seinem Mammut-Programm keine Mühe und erzielte am Dienstagabend prompt den Siegtreffer in der Overtime gegen die Vienna Capitals. Dank dem 2:1-Erfolg bleibt sein Team im Rennen um die Achtelfinals der Champions Hockey League.
«Im Moment ziehe ich die Pucks vor dem Tor wie magisch an», erklärte Baltisberger im Anschluss gegenüber dem Tages Anzeiger . Ein missglückter Abschluss von Captain Mathias Seger hatte ihm zur idealen Vorlage gereicht.
Sieben Tore in neun Partien
Ähnliches sollte sich am Freitagabend in der Meisterschaft ereignen. Baltisberger wurde von der SCB-Hintermannschaft sträflich allein gelassen. Mit einem lockeren Ablenker bezwang er Marco Bührer zum vorentscheidenden 3:2. Die Lions siegten 5:2 und verteidigten ihre Leaderposition.
Drei Tore in vier Meisterschaftsspielen sowie vier Treffer in fünf Partien der Champions Hockey League sprechen für die Form von Baltisberger. Das Interesse aus Übersee scheint den Urdorfer mehr zu beflügeln, denn von seiner aktuellen Aufgabe abzulenken. «Die NHL ist ein Traum, aber jetzt sicher noch kein Thema», hielt er gegenüber der AZ fest. Immerhin zu träumen wagt Baltisberger also mittlerweile von der besten Liga der Welt. Und wie schnell der nächste Karriereschritt kommen kann, weiss selbst ganz gut.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell vom 26.9.2014, 22:30 Uhr.