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Neuer «Bianconeri»-Sportchef Steinmann und die Mission, Lugano bodenständig zu machen

Beim Saisonstart schaute für Lugano in Freiburg immerhin ein Punkt heraus. Bei den Tessinern ist fast alles neu.

Janick Steinmann.
Legende: Steht vor einer grossen Herausforderung Janick Steinmann. Freshfocus/Marusca Rezzonico

Lugano war am Dienstag nicht weit davon entfernt, mit einem Statement-Sieg in die neue Saison zu starten. Nach 52 Minuten führten die «Bianconeri» in Freiburg mit 2:1, ehe Gottéron sich noch in die Verlängerung retten und dort den Zusatzpunkt sichern konnte.

Trotz der Auftaktniederlage gab es Anzeichen, die auf ein neues, besseres Lugano hindeuten. Das ist auch bitter nötig nach der desaströsen Vorsaison und der erfolglosen jüngeren Vergangenheit.

Neuer Trainer, neuer Sportchef

19 Jahre liegt der letzte Meistertitel von Lugano mittlerweile zurück. Seither scheiterten 17 Trainer – Greg Ireland erhielt zweimal die Chance. Den nächsten Anlauf nimmt der Schwede Tomas Mitell. Der 44-Jährige führte Färjestad 2022 zum Meistertitel und wurde 2024 in seiner Heimat zum Trainer des Jahres gekürt.

Wer nach der letzten Saison nicht bodenständig ist, der wird es nie lernen.
Autor: Janick Steinmann Luganos neuer Sportchef

Auch auf der Position des Sportchefs gab es eine Änderung. Für die Zusammenstellung der Mannschaft ist neu Janick Steinmann verantwortlich. Der 38-Jährige arbeitete von 2019 bis zur letzten Saison sehr erfolgreich in Rapperswil-Jona. Unter Steinmann und Stefan Hedlund, der bei Lugano neu als Assistent von Mitell amtet, erreichten die Lakers zweimal in der Regular Season überraschend die Top 4.

Tomas Mitell, Stefan Hedlund und Janick Steinmann.
Legende: Wollen Lugano konkurrenzfähiger machen Tomas Mitell, Stefan Hedlund und Janick Steinmann (von links nach rechts). Keystone/Ti-Press/Samuel Golay

Unterstatement oder neue Realität?

Steinmann soll Lugano nach einer Horrorsaison mit dem Absturz in die Abstiegs-Playoffs (4:2 gegen Ajoie) wieder in die Spur bringen. «Die Erwartungshaltung im ersten Jahr wird sicher etwas tiefer sein als in der Vergangenheit», sagt Steinmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Ein solcher Tiefschlag tut jedem Einzelnen mal gut, dann wird man rasch bodenständig. Wer das nun nicht ist, der wird es nie lernen.»

Für Steinmann ist die Erwartungshaltung an das Team von aussen «zu 100 Prozent» zu hoch. «Das ‹Grande-Lugano-Denken› ist nicht wegzubringen, gilt es zu akzeptieren, auch wenn es nicht mehr die Realität ist. Wir sind nicht mehr der Krösus der Liga, sondern bewegen uns budgetmässig im Mittelfeld. Nichtsdestotrotz haben wir nicht erfüllt, wenn wir die Playoffs verpassen.»

Kein Platz für Egos

Wo setzte Steinmann den Fokus bei der Kaderplanung? «Bei der Teamkultur. Alle müssen verstehen, dass der Erfolg der Mannschaft wichtiger ist als der persönliche. Daran haben wir mit verschiedenen Workshops intensiv gearbeitet», erzählt der ehemalige Profi. Steinmann ärgert sich darüber, wenn er gefragt wird, wer der Topskorer sein wird. «Das interessiert mich überhaupt nicht», betont er. «Solange ich hier bin, werden wir teamorientiert spielen.»

Das «neue» Lugano wird an diesem Wochenende bereits gründlich auf die Probe gestellt. Am Freitag empfängt man den Titel-Mitfavoriten Zug, ehe am Samstag das Duell mit Meister ZSC Lions ansteht.

National League

Radio SRF 1, Abendbulletin, 10.09.2025, 22:06 Uhr ; 

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