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Playoff-Final Zug-ZSC Lions EV Zug: Ein Team wie aus einem Guss

Offensivpower, Special Teams, Keeper, Ausländer, Winner-Groove – vieles spricht vor dem Playoff-Final für den EV Zug.

Dass der EV Zug als aktuelle Nummer 1 des Schweizer Eishockeys im Final steht, ist logisch. Der Titelverteidiger gewann die 2. Qualifikation in Folge und hat seit fast einem Jahr kein Playoff-Spiel mehr verloren.

Das Team von Trainer Dan Tangnes agiert vorne kraftvoll und kreativ, ohne die Defensivaufgaben aus den Augen zu verlieren. Die Angreifer suchen die bestmögliche Abschlussposition, ohne übertrieben zu «künsteln». Ist die Mannschaft einmal im gegnerischen Drittel installiert, kann sie auch ein «Powerplay 5 gegen 5» aufziehen. Ein Überblick über die Zuger Stärken:

  • Offensive: 29 Tore (3,625 im Schnitt, Liga-Bestwert) erzielten die Zuger in 8 Playoff-Spielen. Die Paradelinie mit Jan Kovar, Grégory Hofmann und Dario Simion (8 Tore) wurde dabei sogar vom Block um Sven Senteler (10) übertrumpft. Eine Stärke des EVZ liegt aber auch in der Breite. Die Linie um Sven Leuenberger ist in Sachen Plus-Minus-Bilanz den Top-Blöcken ebenbürtig. «Wir haben vier Linien, die sehr gut spielen», freut sich Hofmann.

  • Powerplay: Besonders gefährlich ist der Meister in Überzahl. 13 Mal (1,6 Tore pro Spiel) oder bei fast jeder 3. Powerplay-Gelegenheit trafen die Zuger. Da lässt sich auch der eine kassierte Shorthander (in Spiel 3 gegen Lugano) verkraften.

  • Defensive: Sattelfest zeigt sich die Verteidigung mit nur 11 Gegentoren (1,38 pro Spiel), nur 7 davon bei nummerischem Gleichstand. In der Serie gegen Lugano liess man zwar über 40 Schüsse pro Spiel auf das eigene Tor zu, meist aber aus ungefährlicher Position. Gegen Davos senkte man diese Zahl auf knapp 22 pro Match.
  • Torhüter: Was aufs Tor kam, wurde fast immer eine Beute von Leonardo Genoni. Der 34-Jährige weist mit 95,6 Prozent die beste Abwehrquote der Playoff-Goalies auf – eine Steigerung um zwei Prozentpunkte gegenüber den Playoffs 2021/22 und über drei im Vergleich zur Qualifikation. «Leo spielt wieder unglaublich in den Playoffs», lobt Hofmann.

  • Ausländer: Durch Hofmanns Rückkehr verlor der EVZ die Berechtigung, einen 5. Ausländer einzusetzen. Das ist auch gar nicht nötig, die 4 Eingesetzten brachten die gewünschte Verstärkung, namentlich Kovar sowie die Verteidiger Christian Djoos (9 Skorerpunkte) und Niklas Hansson (6). Anton Lander (6 Einsätze) wurde dem besten Quali-Torschützen Carl Klingberg (2) meist vorgezogen. «Nur trainieren zu können, ist mental hart. Aber man muss im Kopf bereit sein, wenn man gebraucht wird», sagte Klingberg jüngst der Luzerner Zeitung .
  • Trainer: Auf dem Eis enden norwegisch-schwedische Duelle meist mit einem schwedischen Sieg. An der Bande hat Zugs Norweger Dan Tangnes als Headcoach seit 2018 fast alles richtig gemacht. Er holte einen Meistertitel und eine Finalqualifikation und geriet – anders als sein schwedischer Kollege Rikard Grönborg bei den ZSC Lions – kaum je in die Kritik.
  • Heimvorteil: 24 seiner bislang 30 Heimspiele hat der EVZ diese Saison gewonnen. Eine der seltenen Niederlagen gegen Quali-Ende gab es ausgerechnet gegen die ZSC Lions. Dass die Zuger Fans (ausser in die ausverkaufte Bossard-Arena) in Scharen ans Public Viewing vor dem Stadion strömen dürften, könnte dem Team einen zusätzlichen Schub geben. Und eine Meisterfeier wäre im Unterschied zur Stirnrunzel-Party 2021 dieses Jahr legal.

SRF zwei, sportlive, 14.4.2022, 19:40 Uhr ; 

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