Vom Notnagel zum Meistertrainer: Hans Kossmann hat in Zürich verrückte 4 Monate erlebt. Der Schweiz-Kanadier ersetzte zum Jahreswechsel den Schweden Hans Wallson an der Bande der Lions – mit dem Wissen, dass nach der Saison wieder Schluss sein wird mit der Anstellung in Zürich.
Am Anfang konnte Kossmann das Ruder nicht herumreissen. In den Playoffs setzten die Zürcher unter dem 56-Jährigen dann zum Höhenflug an. «Jetzt gehe ich nach Hause und werde in den nächsten 4 Monaten ein Grinsen haben», freute sich der Meistertrainer.
Ich habe von Beginn an jeden Tag genossen
Kossmann wird durch Serge Aubin ersetzt. Dass er von Anfang an wusste, dass seine Anstellung in Zürich von temporärer Natur sein wird, mache den Triumph nur schöner: «Ich habe von Beginn an jeden Tag genossen.»
Keine ganz grosse Wehmut
Vor dem Final habe er einzig versucht, den Druck von seinen Spielern zu nehmen. «Ich habe schon einige solche Situationen erlebt. Ich sagte den Spielern, dass sie diese elektrisierende Atmosphäre mitnehmen und auf dem Eis in Kraft umwandeln sollen.»
Grosse Wehmut, die Lions wieder verlassen zu müssen, verspürt Kossmann nicht: «Nächstes Saison wäre sowieso alles anders geworden», sagt der 56-Jährige und meint damit, dass weitere Erfolge nicht garantiert gewesen wären. Und doch: «Ich werde diese Truppe vermissen», so der Meistercoach.
Weitere Stimmen aus dem Lager des Meisters:
Lukas Flüeler: «Wir waren zuletzt zweimal in der Qualifikation sehr gut, in den Playoffs dann nicht. Dieses Mal haben wir es umgekehrt gemacht – und so ist es mir lieber.»
Sportchef Sven Leuenberger: «Mit dem Überstehen des Viertelfinals haben wir ein erstes Zwischenziel erreicht. Danach waren wir locker drauf – bis vielleicht auf die beiden letzten Spiele (lacht).»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.04.2018, 20:00 Uhr