Kein Spieler ist im Playoff-Final 2019 länger auf dem Eis gestanden als Ramon Untersander. Der SCB-Verteidiger kommt nach 3 Begegnungen auf 74:12 Minuten. Das macht 24:44 Minuten pro Spiel.
Dass aktuell ausgerechnet Untersander der Marathon-Mann ist, ist nicht selbstverständlich. Denn der Nati-Verteidiger hat eine Leidenszeit hinter sich und gab erst im Playoff-Viertelfinal gegen Genf sein Comeback.
Es war eine grosse mentale Herausforderung.
Der 28-Jährige fiel im September nach einem Zusammenprall lange mit Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühlen aus. Ein erstes Comeback im November musste er abbrechen. Erst am 14. März im 3. Spiel gegen Servette war Untersander wieder mit von der Partie.
Er sagt denn auch «Ich habe noch 44 Partien im Tank» und spielt damit auf die Regular Season an, in der er nur 6 von 50 Spielen hatte bestreiten können. Es sei «wunderschön», dass er wieder mit der Mannschaft auf dem Eis sein und mit den Teamkollegen kämpfen könne. Seine Leidenszeit bezeichnet Untersander als «grosse mentale Herausforderung».
Untersander bekommt beim SCB nicht nur viel Eiszeit, er sorgt als Verteidiger auch für Torgefahr. 44 Mal hat der Rückkehrer in 14 Playoff-Einsätzen schon aufs Tor geschossen – nur Mark Arcobello schiesst noch öfters.
Geht Untersander (3 Playoff-Tore) in den Abschluss, wird es in der Regel gefährlich für den Gegner. Zu seinem Schussverhalten sagt der Ostschweizer: «Ich schiesse oft aus dem Handgelenk, um den Stürmern die Chance zu geben, die Scheibe abzulenken. Vieles entscheide ich instinktiv.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 16.4.19, 19:40 Uhr