Zwei- bis dreimal sei ihm der Gedanke durch den Kopf gegangen, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen, verrät Julien Sprunger. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück, mittlerweile liegen 6 Gehirnerschütterungen hinter dem Stürmer von Fribourg-Gottéron.
Wieso er dennoch weitermacht? Ganz einfach: «Meine Liebe zum Eishockey ist sehr gross.»
Nummer 7 wäre wohl das Ende
Sprunger ist sich allerdings im Klaren, dass eine weitere Kopfverletzung womöglich das vorzeitige Ende seiner Karriere bedeuten würde.
«Die Gesundheit geht bei mir immer vor. Dafür bin ich verantwortlich», so der Westschweizer. Wenn immer möglich möchte Sprunger aber noch ein paar Jahre weiter fleissig Skorerpunkte sammeln.
Im Kopf fühle er sich weiterhin sehr frisch und jung, meint der 32-Jährige. Anders wären seine Zahlen in der aktuellen Saison auch nicht zu erklären: Nach 16 Spielen stehen bei Sprunger bereits 8 Tore und 8 Assists zu Buche – ligaweit Rang 2.
Tore, seit eh und je
Bereits als Kind habe er immer ans Toreschiessen gedacht, erzählt Sprunger. Dieser Wille, den Puck möglichst oft im gegnerischen Gehäuse unterzubringen, zog sich wie ein roter Faden durch seine Profi-Karriere. Ein Blick auf die ewige Skorerrangliste der National League zeigt, mit welcher Konstanz Sprunger über all die Jahre Punkte sammelte.
Mit insgesamt 303 Toren teilt sich der Gottéron-Stürmer mit Martin Plüss zurzeit Platz 10. Dies dürfte jedoch nur eine Momentaufnahme sein, denn aus den Top 10 ist Sprunger der einzige Spieler, der noch aktiv ist.
Bereits am Samstag bietet sich Sprunger die Chance, seine jetzt schon bemerkenswerten Skorerwerte weiter in die Höhe zu schrauben. Dann gastieren seine Freiburger beim Schlusslicht Rapperswil-Jona.
Unabhängig vom Ausgang der Partie kann man sagen, Sprunger ist trotz all seinen Verletzungen wieder der «alte». Und bei seinem Leistungsnachweis muss man sich fragen: War er es jemals nicht?
Sendebezug: SRF zwei, eishockeyaktuell, 02.11.2018, 22:30 Uhr