Ein idealer Formaufbau sieht anders aus, ein Hochgefühl war zum Ende der Regular Season weder bei Fribourg-Gottéron noch beim EHC Biel auszumachen:
- Die Saanestädter reihten im Quali-Endspurt 6 Pleiten aneinander und verloren von den letzten 8 Partien deren 7. Dennoch beendeten sie die 1. Meisterschaftsphase auf Rang 2 hinter Zug.
- Die Seeländer schafften gerade noch rechtzeitig den Turnaround und dank diesem die direkte Playoff-Teilnahme. Vor den abschliessenden Heimerfolgen gegen Zug (3:2) und Lugano (4:1) war aber auch Biel gefangen in der Negativspirale, die 5 lange Matches andauerte.
Nun fiebern beide Teams nach längerer Pause ihren Viertelfinal-Serien entgegen. Gottéron wird ab Freitag von Lausanne herausgefordert, Biel muss sich schon ab Mittwoch beim Favoriten ZSC Lions behaupten. Wir haben in beiden Lagern auf den Puls gefühlt.
Gottéron legt im Training die Basis zur Wende
Bei den Freiburgern gibt man sich unbeeindruckt, blendet die Malaise zum Regular-Season-Ende aber gleichwohl nicht aus. Entsprechend weiss Mauro Jörg: «Wir können es uns nicht erlauben, so zu spielen wie zuletzt. Deshalb wurde die Intensität nun bereits im Training hochgeschraubt.»
Dennoch will der 31-Jährige festgehalten haben, dass man sich diesen 2. Rang auch erarbeitet habe. «Das soll uns nicht unter Druck setzen. Vielmehr profitieren wir von einer schönen Ausgangslage und können jede Menge positive Energie daraus ziehen.»
Wir haben unsere Qualitäten und können etwas herausholen.
Auch Kollege Samuel Walser fordert, dass man aus den letzten Partien die richtigen Lehren ziehe (siehe Interview oben). «Oft gewinnst du eben nicht mit schönen, stattdessen mit dreckigen Toren und mit ganz viel Arbeit.» Diese Tugend hätten sie sich im Training gross auf die Fahne geschrieben.
Biel redet sich gegen den Favoriten stark
Auf Seiten der Bieler akzeptiert man die Aussenseiterrolle gegen die ZSC Lions. Nach 2 Jahren ohne Playoffs (Ausfall wegen Corona im 2020 und Pre-Playoff-Out in der Saison darauf ohne einen einzigen Sieg gegen die Lakers) sind die Ansprüche wie auch der Hunger riesig.
«Wir müssen uns nicht verstecken, sondern haben unsere Qualitäten und können darum etwas herausholen», findet Mike Künzle. Toni Rajala verweist auf die ultimative Herausforderung. «Denn wir sind zuletzt etwas gestrauchelt und treffen auf den aktuell vermutlich stärksten Gegner gemäss Papierform.»