Es war ein bizarres Bild am Donnerstagabend in der St. Galler Kantonalbank Arena. Im Vorbereitungsspiel zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und den ZSC Lions trugen die Teams während dem 1. Drittel testweise eine Stoffmaske.
Auf der Spielerbank galt es, die Maske über Mund und Nase zu ziehen. Bei Einsätzen auf dem Eis durften die Spieler die Maske unters Kinn klemmen. Die Idee dahinter: Corona-Ansteckungen auf der Bank zu vermeiden.
Initiant der Aktion war ZSC-Teamarzt Gery Büsser. Doch das Fazit nach dem Masken-Test fällt ernüchternd aus. «Die Massnahme hat sich nicht bewährt. Die Maske wurde zu nass und erschwerte die Atmung», so Büsser.
Spielerbank als Infektionsort
Einen Versuch war es dennoch wert: «Wir haben es mal probiert, aber jetzt müssen wir etwas anderes finden.» Die Idee mit der Maske ist also bereits wieder gestorben. Auch Ligadirektor Denis Vaucher bestätigt, dass Masken keine Option seien.
Klar ist: Die Klubs und die Liga sind bestrebt, Schutzmassnahmen auch für die Spieler zu testen. «Man sitzt auf der Bank eng beieinander. Diese Enge müssen wir unterbrechen», erklärt Büsser. Gelingt das, könnten bei einer allfälligen Ansteckung eines Spielers die Quarantäne-Massnahmen reduziert werden – sprich: nicht alle Spieler eines Teams müssten in Selbstisolation.
Medizinische Kommission testet Massnahmen
Bei der Findung von geeigneten Massnahmen steht die medizinische Kommission des SIHF im Fokus, deren Mitglied auch Büsser ist. Die Kommission sucht nach Lösungen und präsentiert diese der Liga. Deren Aufgabe ist es dann, die Massnahmen mit den kantonsärztlichen Behörden zu prüfen.
Die Patentlösung haben wir noch nicht. Die Zeit ist knapp. Wir versuchen einfach Dinge und schauen, ob sie sich bewähren. Aber wir sind sicher, wir finden etwas.
Nach dem Verwurf der Masken-Idee geht es nun darum, weitere Schutzmassnahmen zu prüfen. Büsser zählt zwei Möglichkeiten auf: eine Verlängerung der Spielerbank oder Plexiglas-Scheiben zwischen den Spielern.