Satte 43 Jahre dauert Freiburgs Wartezeit in der höchsten Liga bereits an. Damals, 1980, stiegen die «Drachen» auf – und bis heute konnte der mittlerweile dienstälteste Klub in der National League noch keinen Meistertitel feiern.
In dieser Saison sind zumindest schon einmal die Weichen gestellt. Nach 21 Spielen grüsst Fribourg-Gottéron von der Tabellenspitze. Die Basis dazu legten die Westschweizer zum Saisonauftakt. «Sie kamen aus den Startlöchern wie die Feuerwehr. Ende September und Anfang Oktober reihten sie 9 Siege aneinander», weiss SRF-Experte Marc Reichert. Das schönste Gefühl im Eishockey sei nämlich «wenn du abends die Schlittschuhe anziehst, aufs Eis gehst und es einfach läuft». Reichert pickt Marcus Sörensen, Lucas Wallmark, Chris DiDomenico, Christoph Bertschy und Goalie Reto Berra als «Stützen, die Top-Niveau erreicht haben», heraus.
Berns «Über-Trainer» liefert
Auch der SC Bern gehört für Reichert zu den positiven Überraschungen. «Wenn man bedenkt, wie viel hartes Brot die Berner in den letzten Jahren essen mussten. Mit Jussi Tapola haben sie einen ‹Über-Trainer› mit grossen Vorschusslorbeeren verpflichtet. Und der Mann kann etwas; man hat wieder das Gefühl, dass der SCB eine Spielidee verfolgt.»
Nach den Quali-Plätzen 8, 11, 9 und 9 in den letzten 4 Jahren ist der 16-fache Meister vergleichsweise sehr gut gestartet und liegt derzeit auf dem soliden 4. Rang.
Ausfälle und auslaufende Verträge
Weniger euphorisch blicken derzeit Biel und Rapperswil-Jona auf die Tabelle. Beide Teams spielen derzeit unter den Erwartungen, die sie sich in den letzten Jahren erarbeitet haben. So macht Reichert die Gründe bei den Seeländern fest:
- Die Welle fehlt : «Biel hat in der letzten Saison das Maximum herausgeholt. So konnten die Spieler, wenn es mal nicht so gut lief, auf einer Welle mitreiten. In dieser Saison läuft alles noch etwas harzig.»
- Die Ausfälle wiegen schwer : «Wenn ein Damien Brunner, ein Luca Cunti und ein Gaëtan Haas über längere Zeit ausfallen, geht das an einem Team nicht spurlos vorbei.»
- Die auslaufenden Verträge hemmen : «Einige Spieler kann das beflügeln, weil sie um einen neuen Vertrag spielen. Bei anderen kann das hemmend wirken, weil man es auch zu gut machen will und sich verkrampft.»
Bei den Lakers spielen gemäss Reichert ähnliche Gründe eine Rolle. «Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorne gehen zu können», bedient sich der ehemalige SCB-Stürmer einer Floskel. «Wenn die Lakers nicht auf dem Maximum spielen, werden sie durchgereicht.»