14 Spiele, 11 Siege, nur 3 Niederlagen: Die Rapperswil-Jona Lakers sind die positive Überraschung der bisherigen National-League-Saison. Zum Ende der letzten Spielzeit noch auf Rang 9 und im Play-In frühestmöglich gescheitert, veränderte sich die Mannschaft im Sommer nur geringfügig. Dass die St. Galler nun nach etwas mehr als einem Viertel der Spiele auf dem 2. Rang liegen, ist nicht zuletzt dem Teamzusammenhalt und der Arbeit von Trainer Johan Lundskog zu verdanken.
Goalie Melvin Nyffeler fasst es folgendermassen zusammen: «Es macht Spass, zur Arbeit zu kommen. Das ist das Wichtigste.» Unter Lundskog geniessen die Spieler viele Freiheiten, der Trainer setze auf Eigenverantwortung. «So entstehen Leader. Solche haben uns in den letzten Jahren gefehlt.»
Eine Mannschaft sei nur so gut wie das schwächste Glied, so Nyffeler: «Das ist bei uns das Mindset.» Man sei eine Familie, es gebe keine Gräben zwischen Schweizern und Imports oder Coaches und Spielern. «Wir sind eine Einheit. Das ist extrem schön.» Das zeigte sich etwa, als nach der letzten Saison die ganze Mannschaft auf eine Abschlussreise ging. Auch wenn man sich nun zum Abendessen verabrede, seien immer alle Spieler dabei.
Wir haben einen Weg gefunden, ein System, das zu unserer Gruppe passt und in dem die Jungs gerne spielen.
Alles ist besser
Auch der Trainer sieht den Zusammenhalt als eine der grössten Stärken seines Teams: «Die Jungs haben viel Spass zusammen und unterstützen einander.» Die Gruppe habe sich personell zwar nicht gross verändert. Es fühle sich aber dennoch anders an als bei seinem Amtsantritt im letzten Dezember.
Wir müssen uns gegen keinen Gegner in dieser Liga verstecken, wissen aber auch, dass wir immer bei 100 Prozent sein müssen, um eine Chance zu haben.
Momentan laufe alles besser als noch im letzten Jahr. «Wir haben einen Weg gefunden, ein System, das zu unserer Gruppe passt und in dem die Jungs gerne spielen.» Dennoch sieht der 41-jährige Schwede noch viel Verbesserungspotenzial bei den Lakers: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Zum Glück sind wir momentan sehr effizient.» Das Team verbringt für Lundskogs Geschmack zu viel Zeit in der Defensivzone, auch das Forechecking könne noch besser werden.
«Spielen wieder geradliniger»
Captain Nico Dünner sieht das Erfolgsrezept besonders auch darin, dass alle ihre Rollen kennen und daher wissen, was sie voneinander erwarten können. Auch der 31-Jährige kommt auf das System zu sprechen: «Wir spielen wieder geradliniger als in den letzten Jahren und suchen öfter den Abschluss.» Man wollte es in der Vergangenheit oft «zu schön» machen, nun erzielt man auch wieder «dreckige Tore».
Dünner warnt aber auch davor, sich auf dem bisher Geleisteten auszuruhen: «Wir dürfen es nicht zu hoch bewerten. Wir wissen, dass es im Sport schnell gehen kann.» Die Liga sei sehr ausgeglichen, die Spiele eng. Hat man einige schlechte Wochen, sieht die Tabellensituation plötzlich komplett anders aus.
Man müsse sich daher auf seine Arbeit konzentrieren und weitermachen wie bisher. Dann ist Dünner zuversichtlich, dass man weiterhin fleissig Punkte sammeln kann. «Wir müssen uns gegen keinen Gegner in dieser Liga verstecken, wissen aber auch, dass wir immer bei 100 Prozent sein müssen, um eine Chance zu haben.»