Über Sinn und Unsinn von 50 Qualifikations-Spielen lässt sich bekanntlich endlos diskutieren. Bei den meisten ZSC-Fans dürften die vergangenen drei Regular Seasons jeweils falsche Erwartungen geweckt haben. Wobei falsch durchaus auch positiv sein kann, wie die diesjährigen Playoffs zeigen:
- 2015/16: Die Lions gewinnen die Qualifikation souverän. Im Playoff-Viertelfinal scheiden die Zürcher gegen Bern aber sang- und klanglos mit 0:4 aus.
- 2016/17: Mit über 100 Punkten beendet der ZSC die Regular Season hinter dem SCB auf Rang 2. Wieder bedeutet die Runde der letzten acht Endstation. Die Löwen unterliegen Lugano 2:4.
- 2017/18: Nach der Olympia-Pause bringen die Zürcher in der Quali kein Bein mehr vors andere. Am Ende resultiert Platz 7. Doch wie aus dem Nichts wirft der ZSC zuerst den EVZ und dann den SCB aus dem Titelrennen. Und nun?
Die ZSC-Spieler sind sich einig: Der plötzliche Umschwung hat vor allem auf mentaler Ebene stattgefunden. «Wir haben wieder richtig Freude am Hockey», sagt Pius Suter.
Wir mussten sehr, sehr hart dafür arbeiten.
Um diese Freude zurückzugewinnen, benötigte es vonseiten der Lions viel Kampf und Krampf. Mit 276 geblockten Schüssen führt der ZSC diese Statistik mit grossem Abstand an – ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft stark zusammengerückt ist: «Wir haben sehr, sehr hart dafür gearbeitet», so Goalie Lukas Flüeler.
Die Stimmung im Lager der Zürcher ist vor dem Final ausgezeichnet. Die Spieler wirken locker, Anspannung ist (noch) keine spürbar: «Es ist ein Final. Wir haben grosse Freude, dass wir noch Hockey spielen können, wenn es draussen schon wärmer wird», versichert Flüeler.
Macht es der ZSC wie 2012?
Sollten die Lions den Playoff-Final gegen Lugano gewinnen, dann wäre es ein Déjà-vu. Bereits 2012 wurden die Zürcher Meister, nachdem sie die Regular Season auf Position 7 beendet hatten. Es wäre ein weiteres Kapitel in der «Hassliebe» des ZSC mit der Qualifikation.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.04.2018, 20:10 Uhr