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ZSC-Frust im Hallenstadion «Manchmal macht Eishockey keinen Sinn»

Zug hat gegen den ZSC in der Playoff-Finalserie ein 0:3 aufgeholt: Die Stimmen zum letzten Spiel im Hallenstadion.

Die ZSC Lions haben auch die zweite und letzte Chance verpasst, die Ära zuhause im Hallenstadion mit einem Titel zu beenden. Wie bereits am vergangenen Montag war alles für eine Abschieds-Party nach 72 Jahren im Zürcher Eishockey-Tempel angerichtet. Doch der EVZ war schon wieder der Spielverderber.

«Es ist sehr bitter», sagte Reto Schäppi nach der 0:2-Niederlage, die bedeutet, dass die Meisterschaft in Spiel 7 in der Bossard Arena entschieden wird. «Der Tag war sehr speziell und es wäre natürlich schöner gewesen, hätten wir gewonnen.»

Dominanz nicht ausgenützt

Ein Sieg und damit auch der 10. Meistertitel wäre an diesem Abend gemessen an den Torchancen eigentlich logisch gewesen. Die Lions haben die Partie über weite Strecken dominiert, vor allem im 2. Drittel mit einem Torschussverhältnis von 17:1, doch der Treffer fiel nicht.

«In dieser Phase müssen wir mindestens einen machen. Dann sieht es ganz anders aus», so Simon Bodenmann. «Das Hallenstadion hat nochmals gekocht, nur das i-Tüpfelchen, der Sieg, hat gefehlt. Es ist ein emotionaler Abend. Schade, haben wir die Ära hier nicht besser beenden können.»

Wir haben eine super Arbeit gemacht.
Autor: Rikard Grönborg Trainer der ZSC Lions

Rikard Grönborg konnte sich die Niederlage nicht erklären. «Manchmal macht Eishockey keinen Sinn. Wir haben eine super Arbeit gemacht, ich möchte das auch im nächsten Spiel sehen.» Seine Equipe weiss, wie es sich anfühlt, mit dem Rücken zur Wand zu stehen: Gegen den EHC Biel war in der Viertelfinal-Serie beinahe Schluss. Diese Erfahrung werde in der «Finalissima» helfen, ist Grönborg überzeugt.

Und noch eine andere Statistik dürfte den «Löwen» Mut machen: Zum 10. Mal entscheidet eine «Finalissima» den Playoff-Final. Nur zweimal setzte sich dabei der Favorit mit Heimvorteil im eigenen Stadion durch: Es waren dies Davos im Jahr 2007 (1:0 gegen Bern) und Bern 2010 (4:1 gegen Servette).

«Genoni war unglaublich»

Bei den Zugern herrschte nach dem Sieg im Hallenstadion zwar Zufriedenheit, Euphorie kam in Anbetracht des Spielverlaufs aber wenig auf. «Es war nicht unser bestes Spiel», so Grégory Hofmann, Torschütze des siegbringenden 2:0. Ihm war klar, wer sie zum Ausgleich in der Serie gehext hat: Goalie Leonardo Genoni. «Er war unglaublich. Im 2. Drittel hat er uns im Spiel gehalten.»

Ähnlich tönte es beim Trainer der Zentralschweizer, Dan Tangnes. «Das war unser schwächster Auftritt in dieser Serie. Wir sind nochmals davongekommen. Genoni hat uns gerettet.»

SRF zwei, sportlive, 29.04.22, 19:40 Uhr ; 

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