Am Freitag gilt es für die ZSC Lions ein erstes Mal ernst in der neuen Saison. Nach total 5 Testspielen mit zuletzt 3 Niederlagen gegen deutsche Teams steht die Auftaktpartie in der Champions Hockey League an. Dabei geht es für die Zürcher abermals gegen eine DEL-Equipe: Am Freitag gastieren die Pinguins Bremerhaven in der Swiss Life Arena.
Die 3 Pleiten gegen Schwenningen (2:3 n.P.), Ingolstadt (4:6) und Straubing (1:3) beschäftigen Trainer Marco Bayer vor dem Kräftemessen mit Bremerhaven nicht. Denn: «Diese Niederlagen sind erklärbar», sagt Bayer. Unter anderem habe man in diesen Partien diverse junge Spieler getestet und taktische Varianten ausprobiert. «Alle wissen: Ab dieser Woche zählt es. Meine Mannschaft wird bereit sein.»
Die getriebenen Löwen
Die ZSC Lions werden in dieser Saison die Gejagten sein. In der National League war dies bereits 2024/25 der Fall gewesen. Das Team meisterte diese Aufgabe mit Bravour und verteidigte den Titel aus der Vorsaison. In der Champions Hockey League ist der ZSC nun ebenfalls «L'équipe à battre». «Jeder Gegner wird gegen uns noch intensiver spielen, will noch mehr gewinnen. Das wird eine grosse Herausforderung. Aber dieser stellen wir uns gerne», erklärt Bayer.
Der Hunger der Lions ist nach der erfolgreichen Double-Saison noch nicht gestillt. Die Spielzeit 2024/25 zu toppen ist zwar kaum möglich – mehr als die nationale Meisterschaft und die Champions Hockey League können die Zürcher nicht gewinnen. Aber das Erreichte zu wiederholen, ist für Sven Andrighetto, Denis Malgin und Co. die ultimative Herausforderung. Oder wie es Coach Bayer ausdrückt: «Wir alle haben den inneren Antrieb, dies nochmals schaffen zu wollen. Aus diesem Grund stehen wir alle am Morgen auf und gehen ins Training.»
Andrighetto und Rohrer als Vorbilder
Die Double-Mannschaft der ZSC Lions ist zu grossen Teilen zusammengeblieben. Mit den in die NHL abgewanderten Juho Lammikko (New Jersey) und Vinzenz Rohrer (Montreal) mussten jedoch zwei gewichtige Abgänge kompensiert werden. Der «Zett» tat dies mit der Verpflichtung von Andy Andreoff aus der KHL. Der Kanadier verletzte sich jedoch umgehend und wird bis Ende Jahr durch den Schweden Pontus Aberg (zuletzt Kloten) ersetzt.
Besteht die Gefahr, dass eine Truppe, die so viel gewonnen hat wie die ZSC Lions, inzwischen satt ist? Sportchef Sven Leuenberger verneint dies am Beispiel Andrighettos: «Wenn Sven zwei, drei Spiele nacheinander nicht trifft, wird er richtig ‹hässig› auf sich. Das ist in meinen Augen eine gute Eigenschaft.» Zudem hofft Leuenberger, dass junge Spieler den Konkurrenzkampf auffrischen und die arrivierten Akteure aus der Reserve locken. So wie es in der Vorsaison Neo-NHL-Spieler Rohrer (20) getan hat.