Dem EVZ blieb nach dem 2:3 in Genf, das das Saisonende besiegelte, nur die Enttäuschung. Erstmals seit der Finalniederlage 2019 gegen Bern müssen sich die Zentralschweizer ohne den Kübel aus den Playoffs verabschieden.
Kein zufälliges Out
Es war eine Entthronung mit Ankündigung, wie Lino Martschini nach der Partie zugab. «Das hatten wir die ganze Saison über: Wenn wir auf Widerstand stiessen, warf uns das zu sehr aus dem Konzept.» Gegner Genf habe sich bei den entscheidenden Details geschickter angestellt. «Wenn du 1:4 verlierst, ist das verdient.»
Bereits in der Regular Season waren die Zuger Auftritte äusserst wechselhaft gewesen. Die direkte Qualifikation für die Playoffs geriet zur Kraft- und Nervenprobe. In der Viertelfinalserie gegen die Lakers setzte man sich zwar durch, aber ebenfalls ohne die aus den Meisterjahren gewohnte Souveränität.
Wir hatten immer wieder Phasen drin, in denen wir den Faden verloren.
Gegen Genf lagen die Zuger in jedem der 5 Spiele mindestens einmal in Führung. Nur einmal gelang es ihnen jedoch, diese zu konservieren. «Wir hatten immer wieder Phasen drin, in denen wir den Faden verloren», konstatierte Martschini. Am Willen habe es nicht gelegen. «Der Biss war da, sonst kommst du nicht unter die besten 4. Aber die Konstanz fehlte.»
Wo waren Kovar, Simion und Hofmann?
Der 30-Jährige war im Halbfinal bester Torschütze seines Teams und dreimal für das 1:0 besorgt. Vieles schuldig blieben jedoch Captain Jan Kovar, Dario Simion und Grégory Hofmann. Der eigentliche Paradesturm war gegen Genf kein einziges Mal erfolgreich.
«Wir haben den Schlüssel nicht gefunden, um den Unterschied zu machen, sei es bei 5 gegen 5 oder im Powerplay», sagte Hofmann. «Je länger die Serie dauert und du immer noch nicht getroffen hast, desto mehr fängst du an zu überlegen.» Obwohl er vor den Playoffs lange verletzt gewesen war, zeigte sich der Neuenburger selbstkritisch. «Ich kenne meine Rolle und übernehme auch Verantwortung für dieses Scheitern.»
In der Champions Hockey League weit gekommen
Ausreden suchte auch Martschini nicht. Zwar wies er darauf hin, dass Zug in der Champions Hockey League mit dem Halbfinal-Einzug habe überzeugen können. Er liess aber keinen Zweifel daran, dass für die Gesamteinschätzung der Saison das Abschneiden in der heimischen Meisterschaft immer noch das Nonplusultra ist.
«Enttäuscht sein und das mitnehmen, um positive Energie daraus zu schöpfen und nächste Saison wieder angreifen zu können», formulierte Martschini die österliche Auferstehungs-Devise.