Mit der Unterschrift unter einen neuen Vertrag in Edmonton räumte Connor McDavid am Montag kurz vor dem Saisonstart in der Gerüchteküche auf. Der Superstar wird seinem Team auch die nächsten zwei Jahre die Treue halten – und hofft nach zwei Final-Niederlagen in Folge, heuer erstmals in seiner Karriere den Stanley Cup in die Luft recken zu können.
Die neue NHL-Saison lancieren jedoch die Champions aus Florida am 7. Oktober mit einem Heimspiel gegen Chicago – exakt 113 Tage nach der erfolgreichen Titelverteidigung. Das Kader der «Cats» erfuhr über den Sommer nur wenige Veränderungen, der Kern ist beisammen geblieben. Den Panthers ist der «three-peat», also der Titel-Hattrick, durchaus zuzutrauen – sofern sie es denn in die Playoffs schaffen.
Kein Barkov, zunächst kein Tkachuk
Weshalb der Playoff-Vorstoss Floridas überhaupt infrage gestellt wird? Wegen des Verletzungspechs. Aleksander Barkov riss sich Ende September im Trainingslager das Kreuz- und Innenband und musste operiert werden. Der Captain fällt zwischen 7 und 9 Monaten aus, verpasst somit wohl die komplette Regular Season – im Minimum. Auch Finnland wird an den Olympischen Spielen in Italien nicht auf Barkov zählen können.
Als wäre Barkovs Ausfall für die Panthers nicht schon Hiobsbotschaft genug, muss der Stanley-Cup-Champion bis im Dezember auch auf die Dienste von Matthew Tkachuk verzichten. Der US-Amerikaner, neben Barkov der wichtigste Stürmer bei Florida, erholt sich noch von einer Adduktorenverletzung und Sportlerhernie.
Start im Überlebensmodus
Für die Panthers wird es darum gehen, den Oktober und November ohne ihre beiden Superstars möglichst schadlos zu überstehen, um dann nach Tkachuks Rückkehr wieder anzugreifen. Die Konkurrenz in der Atlantic Division ist mit Toronto, Tampa Bay, Ottawa oder auch Montreal durchaus gross, weshalb sich Florida eine zu grosse Hypothek nicht leisten kann.
Zur Erinnerung: Nur die Top 3 der insgesamt 4 Divisions lösen das Playoff-Ticket. Dazu qualifizieren sich pro Conference je 2 zusätzliche Teams über die Wildcard-Plätze für die Playoffs.
Oilers, Golden Knights – oder Dallas?
Auch wenn Florida die Playoffs erreichen sollte – der Weg zum «three-peat» wäre noch immer ein steiniger. Der Kreis der «Contender», sprich der Titel-Anwärter, ist für die bevorstehende Saison eher grösser denn kleiner geworden. Eine Auswahl:
- Edmonton: In den letzten beiden Saisons fehlte nur wenig und die Oilers hätten die nunmehr 31 Jahre lange Durststrecke kanadischer Teams ohne Stanley-Cup-Titel beendet. Im Final zogen McDavid, Leon Draisaitl und Co. aber gegen Florida in 7 respektive 6 Spielen jeweils den Kürzeren.
- Vegas: Die ohnehin schon vorzüglich besetzten Golden Knights sind nach der Verpflichtung von Mitch Marner von Toronto nochmals deutlich stärker einzuschätzen als im Vorjahr. Gemeinsam mit Jack Eichel könnte Marner eines der meistgefürchteten Sturm-Duos bilden.
- Dallas: Mit Mikko Rantanen landeten die Stars letzte Saison kurz vor Playoff-Beginn den Transfer-Coup schlechthin. Dennoch war für die Texaner im Halbfinal Endstation. Inzwischen dürfte Rantanen vollends integriert und das Zusammenspiel perfektioniert worden sein.
Von diversen NHL-Insidern ähnlich stark eingeschätzt wie die obengenannten Teams werden die Colorado Avalanche und auch die Carolina Hurricanes. Letztere haben sich mit Nikolaj Ehlers verstärkt.