Nach 8 Spieltagen wies der FC Vaduz in der diesjährigen Challenge-League-Saison 15 Punkte auf – und damit satte 9 Zähler weniger als der bis dahin makellose Leader FC Aarau. Nun scheint sich aber das Blatt gewendet zu haben. Vaduz reihte zuletzt 5 Siege aneinander und konnte den Rückstand auf die Aargauer – die im letzten Spiel eine empfindliche 1:5-Niederlage bei Schlusslicht Bellinzona kassiert haben – auf 3 Punkte verkürzen.
Es gibt keinen Grund, abzuheben. Wir müssen gut arbeiten und in jedem Spiel ans Limit gehen, um in der sehr ausgeglichenen Liga bestehen zu können.
Nach der durchwachsenen letzten Saison mit dem 6. Schlussrang befindet sich das Team aus dem «Ländle» in einem regelrechten Flow und mischt wieder ganz oben mit – auch wenn erst 13 Partien absolviert sind. Torhüter Leon Schaffran streicht 2 Gründe heraus, warum es dem Team gerade so gut läuft: «Ein Faktor ist die Qualität. Viele Jungs haben einen Sprung nach vorne gemacht. Zudem hat der Verein gute Transfers getätigt. Der 2. Grund ist die Gier, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Das hat uns der Trainer auch so eingeimpft.» Auch Verteidiger Liridon Berisha hebt die Qualität hervor: «Wir wissen, dass wir qualitativ so gut sind, dass wir jeden Gegner schlagen können.»
Von einem möglichen Aufstieg in die Super League möchte man im Fürstentum aber nicht sprechen. Trainer Marc Schneider, seit Februar 2024 an der Seitenlinie des FC Vaduz, bestätigt zwar, dass «die Jungs ihre Ziele im Kopf haben und oben dabei sein wollen», man aber trotzdem auf dem Boden bleiben müsse. «13 Spiele sind durch und wir sind auf einem guten Weg», sagt Schneider. «Aber es gibt keinen Grund, abzuheben. Wir müssen gut arbeiten und in jedem Spiel ans Limit gehen, um in der sehr ausgeglichenen Liga bestehen zu können.»
Nach gut einem Drittel zeichnet sich aktuell ein Zweikampf zwischen Aarau und Vaduz um den direkten Aufstieg in die Super League ab. Yverdon liegt mit bereits 6 Punkten Rückstand auf Vaduz auf Rang 3. Doch das Beispiel des FCA hat gezeigt, wie schnell ein vermeintlich grosses Polster quasi verspielt werden kann.
Solche Gedanken will sich Schneider aber sowieso nicht machen, sondern sich einzig und allein auf sein Team konzentrieren. «Als junger Trainer habe ich noch darauf geschaut, was die anderen Mannschaften machen. Aber damit habe ich aufgehört, denn es ist mir ehrlich gesagt auch egal.» Das Wissen, dass man jederzeit jeden Gegner schlagen kann und laut Schaffran auch mal mit einem Negativerlebnis ganz gut umgehen könne, reicht aus.
Der aktuelle Formstand und die Einstellung von Trainer und Spielern stimmen auf jeden Fall. Und das macht Vaduz zu einem ganz heissen Aufstiegskandidaten. Und wer weiss, vielleicht hat die Super League ab Sommer 2026 zum ersten Mal seit der Saison 2021/22 wieder den «Gastklub» aus dem Nachbarland in ihren Reihen.