Sie dürfte derzeit eine der spannendsten Ligen Europas sein – die Challenge League. Zwischen dem FC Winterthur auf dem Barrageplatz und dem Tabellen-8. Yverdon liegen nur acht Punkte Unterschied. Mit dem FC Aarau schickt sich nun ein Klub an, der grossen Konkurrenz vorzeitig zu enteilen.
Die Absenz als Chance
Dass der zweithöchsten Schweizer Liga für einmal ein «Big Player» fehle, sei sicherlich kein Nachteil, meint auch FCA-Sportchef Sandro Burki. «Es ist alles sehr ausgeglichen in dieser Saison», so der ehemalige Profifussballer, der selber lange Zeit im Brügglifeld spielte. «Nur Kriens ist punktemässig abgeschlagen, doch auch die Spiele gegen sie sind stets sehr umkämpft.»
Tatsächlich sprechen nebst der Tabellenlage weitere Fakten für die grosse Ausgeglichenheit in der Challenge League: Gleich 7 Klubs zählen einen Torschützen mit 10 oder mehr Treffern in ihren Reihen und bereits die Hälfte aller Teams stand bereits einmal an der Tabellenspitze. Seit dem 21. Spieltag gehört dieser Platz dem FC Aarau – und das soll laut Burki auch so bleiben: «Wir wollen in die Super League zurück», gibt der Sportchef zu.
Ein Neuanfang als Erfolgsrezept
Gelingen soll dies mit einer langfristigen Strategie und dem Einbinden lokaler Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Zu lange habe man im Aargau vergebens den Aufstieg zu erzwingen versucht, nun solle die Neuausrichtung den langersehnten Erfolg bringen. Tatsächlich trägt diese bereits ihre ersten Früchte: Nach verhaltenem Saisonstart stehen die Aarauer mit 5 Punkten Vorsprung an der Spitze und konnten jüngst den 7. Sieg aus den letzten 8 Spielen feiern.
Für Sportchef Burki würde der Aufstieg nach 5 Jahren im Amt einer grossen Genugtuung gleichkommen. Und auch die Region «warte nur darauf», ihren FCA wieder im Oberhaus spielen zu sehen. «In Aarau braucht es nicht viel für eine Euphorie», so der 36-Jährige. Denn auch die Fans wissen: Nach sieben mageren Jahren folgen bekanntlich die fetten.
Tage der Wahrheit
Eine Reifeprüfung muss die Aarauer Equipe schon in den nächsten Tagen ablegen. Der Reihe nach trifft der FCA auf seine ersten drei Verfolger. Nach einem Gastspiel in Vaduz empfängt man zuhause Schaffhausen, ehe die Reise zu Winterthur ansteht. Führt Aarau die Tabelle dann noch immer mit fünf Punkten Vorsprung an, dann steht man definitiv bereit: vor dem Aufzug nach oben in die Super League.