Am Montag hat die Swiss Football League ein Verfahren gegen Aarau-Trainer Stephan Keller eröffnet. Der Grund: Keller habe sich im Spiel gegen GC (2:1) gegenüber einem Balljungen unsportlich verhalten. Er hatte das Kind laut angeschrien, weil es seiner Meinung nach den Ball zu schnell dem Gegner zugeworfen habe.
Nachdem der Balljunge in Tränen ausgebrochen war, entschuldigte sich Keller und schenkte ihm ein Aarau-Trikot. «Wir schulen unsere Ballkinder, damit sie nicht zu schnell vorwärts machen, wenn der Gegner den Ball kriegt», erklärte Keller seinen Gefühlsausbruch.
Vorwürfe, aber auch Selbstkritik
Nach der 1:2-Niederlage im Cup-Halbfinal warf nun Keller den Luzernern vor, Zeitspiel betrieben zu haben. «Es ist traurig, wenn am Schluss Zeit gezogen wird. Das ist halt wichtig für einen kleinen FC Luzern. Bei mir würde nie ein Torhüter eine halbe Stunde auf dem Platz herumliegen. Das stört mich, das finde ich auch sehr schade für die Entwicklung des Fussballs», so Keller ( siehe Video oben ).
Man kann Keller nun Doppelmoral vorwerfen. Aber es sei ihm zugute gehalten, dass er nach dem Aus auch Selbstkritik übte: «Fussball spielt man nur, um zu gewinnen. Es gibt 1000 verschiedene Wege zu diesem Ziel. Wir haben 20 Minuten nicht an unseren Weg geglaubt. Dafür haben wir den Preis bezahlt, in Form einer Niederlage.»