Vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen PSG hat Xavi noch einmal in aller Deutlichkeit betont, dass die Zeit als Trainer «seines» Barcelona abgelaufen sei.
«Du brauchst mich das gar nicht zu fragen», sagte er einem Journalisten an der Medienkonferenz vor dem 1:0 am Wochenende gegen Cadiz . Xavi hatte trotz weiterlaufenden Vertrags bis 2025 im Januar seinen Abschied per Ende Saison angekündigt.
Laportas Avancen
Spekulationen, wonach Xavi doch über den kommenden Sommer hinaus bleiben könnte, hatte ausgerechnet Joan Laporta befeuert. «Ich fragte ihn, ob es eine Möglichkeit gäbe, seine Meinung zu ändern», erklärte der Barça-Präsident öffentlich.
Nicht nur wegen seines Status als Klubikone hat Xavi einige Fürsprecher: Seit seiner Rücktrittsankündigung gab es keine einzige Niederlage mehr. In der Champions League setzten sich die Katalanen im Achtelfinal gegen Napoli durch und legten letzten Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel in Paris mit 3:2 vor .
Der Vorstoss unter die letzten 4 in der «Königsklasse» ist plötzlich realistisch geworden – auch kühne Träume auf den «Henkelpott» dürfte sich der eine oder andere Fan erlauben. 2015 stemmten die «Blaugrana» diesen zum bisher letzten Mal. Xavi war als Spieler dabei, genau wie der immer noch aktive Goalie Marc-André ter Stegen. Trainer war ausgerechnet Luis Enrique, der nun bei PSG an der Seitenlinie steht.
Marquez würde in grosse Fussstapfen treten
In der heimischen Liga blieb Barcelona zuletzt 6 Mal in Folge ohne Gegentor. Der 17-jährige Innenverteidiger Pau Cubarsi, eine Entdeckung Xavis, blüht dabei so richtig auf. Zwar beträgt der Rückstand auf Leader Real Madrid noch stattliche 8 Punkte – dieser könnte sich nach dem Clasico am Sonntag aber auf 5 reduzieren. Ganz abgeschrieben ist die Titelverteidigung bei 7 ausstehenden Spielen also noch nicht.
Dem 27-fachen spanischen Meister stehen wegweisende Wochen der Entscheidung bevor, auch in Bezug auf den Trainerposten. Als Favorit auf die Nachfolge Xavis gilt momentan offenbar Rafael Marquez. Der Mexikaner, derzeit Coach der U21, gewann die Champions League mit Barcelona als Spieler in den Jahren 2006 und 2009.