Zwei frühe Gegentore, schon wieder ein Platzverweis, phasenweise Überforderung: Im Hinspiel in Glasgow bezahlte Servette gegen die Rangers Lehrgeld. Das Beste am Auftritt der Genfer im «Ibrox Stadium» war noch das Resultat. Mit einer 1:2-Niederlage zog sich Servette achtbar aus der Affäre und konnte gleichzeitig die Chancen für eine erfolgreiche Qualifikation aufrecht erhalten.
Trotzdem muss im Rückspiel eine klare Steigerung her. Ohne den gesperrten David Douline, dafür wohl mit dem wiedergenesenen Miroslav Stevanovic soll die Überraschung gegen den gut aufgelegten Gegner aus Schottland gelingen.
Im Tor stehen wird dabei wieder Joël Mall, der den verletzten Jérémy Frick vertritt. Trainer René Weiler hat vollstes Vertrauen: «Er hat in den bisherigen Spielen gezeigt was er kann. Ich bin froh, konnte er der Mannschaft so gut helfen.»
Volles Haus in Genf
Was am Dienstagabend sicher stimmen wird, ist die Unterstützung des Publikums. Das Stade de Genève ist seit Tagen ausverkauft, 30'000 Fans werden den Klub zum Sieg schreien wollen. Die Champions-League-Euphorie in Genf ist da – in der Super League verfolgten jedoch gerade einmal 6500 Personen das Remis am letzten Samstag gegen St. Gallen.
Mit der Hilfe von den Rängen soll nun der Coup gegen die Rangers gelingen. Blickt man allerdings auf die Statistik, spricht nicht viel für Servette. In den letzten 12 europäischen K.o.-Duellen schieden die Genfer jedes Mal aus, wenn das Hinspiel verloren ging. Die Rangers hingegen setzten sich nach einem Hinspielsieg 12 Mal in Serie durch.
Eine Schwäche offenbarte sich jedoch auch bei den Schotten. 7 der letzten 8 Europacup-Auswärtsspiele gingen verloren, nur 2 Tore wurden erzielt und deren 15 kassiert. Eine gute Bilanz sieht anders aus.
In der Meisterschaft läuft's
Die Form scheint bei den Rangers aber zu stimmen. Am Wochenende fegten sie Livingston gleich mit 4:0 vom Platz. Servette hingegen kam gegen St. Gallen zuhause nicht über ein 1:1 hinaus und wirkte dabei müde. Die Strapazen von den vergangenen Quali-Spielen konnten die «Grenats» nicht verstecken.
Nun müssen aber nochmals alle Kräfte gebündelt werden, soll die Wende gegen die Rangers gelingen. Sollte den Genfern das gelingen, stünden sie in den Playoffs zur CL-Gruppenphase. Dort träfen sie auf den Sieger des Duells zwischen PSV Eindhoven und Sturm Graz (Hinspiel 4:1).
Bei einem Out gegen die Rangers würden auf die Genfer keine weiteren Qualifikationsspiele mehr warten. Stattdessen würden sie direkt in der Gruppenphase der Europa League einsteigen.