Zwischen europäischem Glanz und nationaler Tristesse liegen in Lausanne aktuell Welten. Zwar sorgten die Waadtländer mit dem Coup gegen Besiktas Istanbul in den Playoffs für Aufsehen, doch in der Super League läuft es alles andere als rund. Nach sieben Spielen steht lediglich ein Sieg zu Buche – bei vier Niederlagen und zwei Unentschieden.
Nach dem 0:0 am Sonntag in Sion zeigte sich Lausannes Trainer Peter Zeidler ungewöhnlich pessimistisch. «Ich glaube nicht, dass wir in dieser Saison in der Liga vorne mitspielen werden. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, das offen zu sagen.»
Zeidler verwies zu Recht auf schwierige Begleitumstände: zahlreiche Abgänge im Sommer, Verletzungspech, Sperren. All das sei nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. Dennoch bleibt der Anspruch klar formuliert. «Man muss es sagen: Zuerst kommt die Meisterschaft», betont der Deutsche. «Die Conference League ist schön – für die Stadt, für den Klub. Und wir werden alles geben. Aber unser erstes Ziel bleibt, in der Liga Punkte zu holen.»
Breidablik auch im Tief
Gegner Breidablik hat derzeit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Weil die Meisterschaft in Island zwischen April und Oktober ausgetragen wird, befindet sich der Meister von 2024 im Saison-Endspurt. Doch von einem Spurt kann beim Klub aus der Stadt Kopavogur keine Rede sein.
Den letzten Sieg fuhr Breidablik am 19. Juli ein, seither reihte das Team neun Spiele ohne Dreier aneinander. Bei noch drei ausstehenden Runden und einem Rückstand von 12 Punkten auf den Leader Vikingur Reykjavik ist der Traum der Titelverteidigung bereits ausgeträumt.
Im Gegensatz zu Lausanne haben die Isländer auch keine europäischen Glanzauftritte vorzuweisen. Nach dem Scheitern in der Champions- und Europa-League-Qualifikation sicherte sich das Team in den Playoffs einen Platz in der Ligaphase der Conference League. Gegner war die AC Virtus, der Meister aus San Marino.