Statt in den Playoffs um Europacup-Nächte im Herbst zu kämpfen, ist das internationale Abenteuer für den FC Luzern schon nach der 3. Quali-Runde zur Conference League vorbei. Gegen Hibernian Edinburgh kamen die Innerschweizer nach einem 1:3 im Rückspiel zuhause nicht über ein 2:2 hinaus .
Von diesen 5 Toren gehen 4 auf unsere Kappe, das geht einfach nicht.
FCL-Coach Mario Frick war im Interview nach der Partie bedient. Was ihn am meisten ärgerte? «Dass wir 5 Tore gekriegt haben gegen eine inferiore Mannschaft, die wir zwei Mal dominiert haben.» Und was das Ganze noch schlimmer machte: «Von diesen 5 Toren gehen 4 auf unsere Kappe, das geht einfach nicht.»
Burch als unglückliche Figur
Exemplarisch für den Auftritt der Luzerner war eine Szene vor dem 2:2. Das Momentum war auf Seiten des Heimteams, nachdem Kemal Ademi Minuten zuvor das 2:1 erzielt hatte. Die Swissporarena glich einem Tollhaus, das 3:1 und damit eine Verlängerung waren in Reichweite.
Doch dann blieb Marco Burch bei einem schottischen Konter nach einem vermeintlichen Foul stehen, begann zu gestikulieren. Der Schiedsrichter pfiff jedoch nicht ab, in der Folge kam Burch bei der Hereingabe von Elié Youan zu spät. Das 2:2 durch Martin Boyle war Tatsache. «Das darf einfach nicht passieren», kommentierte Frick. Burch selber war so angesäuert, dass er nach seiner Auswechslung kurz darauf einen Stuhl malträtierte. Das SRF-Interview sagte er ab.
Auch bei Frick sass der Frust über das Aus «sehr, sehr tief», wie er unumwunden zugab. Denn «das Ausscheiden war richtig unnötig und tut richtig weh», meinte der Coach weiter. «Wir waren zu naiv.» Trotzdem hielt er fest: «Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken.» Spielanlage, Physis und Zweikampf-Verhalten haben ihm an seinem Team gefallen. Man sei «auf dem Weg, eine sehr gute Mannschaft zu werden». Aber dafür brauche der FCL noch Zeit, analysierte der 48-Jährige.
Fokus auf den Sieg im Cup
Das einzig Positive sei nun, dass er mit seinen Spielern mehr Zeit fürs Training habe und man sich auf Meisterschaft und Cup konzentrieren könne. Denn Zweiteres ist für den FCL in dieser Saison sehr wichtig. Denn nicht weniger als der Titelgewinn sei das erklärte Saisonziel, so Frick. Deshalb muss nach der Frustbewältigung über das frühe Europacup-Aus der Fokus schnell auf den Sonntag gelegt werden: Dann beginnt die Cup-Kampagne für Luzern beim St. Galler Zweitligisten Winkeln.