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Nach Pleite gegen Tobol Basels Hochrisikostrategie droht bereits der Schiffbruch

Der FC Basel liess im Sommer zahlreiche Leistungsträger ziehen. Europäisch könnte sich dies nun rächen.

Taulant Xhaka und Mirko Salvi.
Legende: Der Frust muss raus Taulant Xhaka und Mirko Salvi. Freshfocus / Marc Schumacher

Seit David Degen das Ruder beim FC Basel übernommen hat, fährt der FCB-Tanker einen riskanten Kurs. Der Klub lockt junge Talente ans Rheinknie, bietet ihnen die europäische Bühne und hofft darauf, sein Tafelsilber später gewinnbringend weiterverkaufen zu können.

In der letzten Saison ging dieser Plan vollends auf. Die FCB-Talente spielten europäisch gross auf und stürmten in der Conference League bis in den Halbfinal. Dass die Jungspunde auf der (kleineren) heimischen Bühne der Super League viel zu häufig nicht an die Leistungen von unter der Woche anknüpfen konnten, wurde ihnen angesichts der Sternstunden im Europacup verziehen.

Die neuen Amdounis lassen auf sich warten

Die Verkäufe von Zeki Amdouni und Andy Diouf brachten dem FCB in diesem Sommer wie erhofft viel Geld ein. Daneben liess Basel mit Andy Pelmard, Andi Zeqiri, Darian Males oder Kasim Adams weitere Leistungsträger ziehen. Ersetzt wurden diese bisher wie gewohnt mit jungen Spielern aus dem Ausland, die ohne Zweifel über viel Talent, international aber noch über keine Erfahrung verfügen.

Dass diese Strategie nach hinten losgehen kann, zeigte die bizarre 1:3-Pleite am Donnerstag gegen Tobol Kostany. Im Duell mit der kasachischen No-Name-Truppe fiel der FCB nach einer gelungenen 1. Halbzeit komplett aus der Rolle. Sinnbildlich für den missglückten Auftritt stand Neuzugang Thierno Barry. Der 20-jährige Franzose schoss zwar den Führungstreffer, verursachte in der 2. Halbzeit aber zwei Penaltys und flog frühzeitig vom Platz. Schon in der Meisterschaft gegen St. Gallen war er mit Gelb-Rot vom Platz geschickt worden.

«Viel Qualität verloren»

«Es soll keine Ausrede sein, aber die Automatismen fehlen momentan noch», suchte Michael Lang im Anschluss an die Partie nach Erklärungen. Man habe im Sommer viel Qualität verloren und befinde sich in einer Findungsphase. «Und trotzdem darf so ein Auftritt nicht passieren.»

Noch ist für den FCB selbstredend nichts verloren. In Kasachstan reicht den «Bebbi» kommende Woche ein Sieg mit zwei Toren Unterschied, um zumindest die Verlängerung zu erreichen. Die Qualität im Kader müsste trotz der Abgänge eigentlich hoch genug sein, um das Ruder kommende Woche herumzureissen.

Wie man den Kopf aus der Schlinge zieht, weiss Basel zudem aus der Vorsaison. Im letzten Jahr lag der FCB in der Qualifikation sowohl gegen Bröndby IF als auch im Duell mit ZSKA Sofia nach dem Hinspiel im Hintertreffen. Vor heimischem Publikum gelang Basel jeweils die Wende, gegen Bröndby sogar erst im Penaltyschiessen.

Video
Zusammenfassung Basel – Tobol
Aus Sport-Clip vom 27.07.2023.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden.

srf.ch/sport, Web-only-Livestream, 27.07.2023, 19:30 Uhr;

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