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Quali Conference League Der FC Basel und die Penalties: Eine Geschichte mit Happy End

Die über 20'000 Fans im «Joggeli» wurden auch nach über 120 Minuten nicht müde, ihren FC Basel lautstark anzufeuern. Wegen des infolge von Verkehrschaos um 15 Minuten verspäteten Anpfiffs und den langen Nachspielzeiten hatten sich die FCB-Anhänger durchaus in Geduld üben müssen. Die Nerven wurden nicht geschont: Das 2:1 nach 90 und schliesslich 120 absolvierten Minuten bedeutete nach dem 0:1 im Hinspiel bei Bröndby Kopenhagen, dass ein Penaltyschiessen darüber entscheiden musste, ob Basel die letzte Hürde zur Conference League in Angriff nehmen dürfen würde.

Dort scheiterten gleich die ersten beiden Dänen – Josip Radosevic traf die Latte, Yousef Salech knallte das Leder über Marwin Hitz' Gehäuse. Weil nach den versenkten Versuchen von Andy Diouf und Dan Ndoye der eingewechselte Basler Adam Szalai mit seinem harmlosen Schuss scheiterte, blieb die Angelegenheit eine delikate. Doch während bei Basel Darian Males auf 3:1 stellte, fand Peter Bjur beim entscheidenden Versuch aufseiten der Kopenhagener seinen Meister in Hitz. Damit durfte der FCB das Weiterkommen in die Playoffs der Conference League bejubeln. Unnötig dramatisch, aber definitiv verdient.

Knackpunkt Chancenverwertung

Die «Lotterie» Elfmeterschiessen hatte für den FCB wenig verlockend gewirkt. Das Team von Alex Frei erspielte sich Chance um Chance. Diouf (93.) bekundete dabei viel Pech, als sein herrlicher Abschluss an die Latte klatschte. Jenseits der 100-Minuten-Grenze musste man sichtlich der hohen Intensität Tribut zollen. Und weil auch Joker Szalai (120.) aus nächster Nähe an dem personifizierten Basel-Schreck, Bröndby-Keeper Mads Hermansen, lautete die logische Konsequenz: Penaltyschiessen. Aus Basler Sicht mit Happy End.

Der Schweizer Vertreter hätte schon in der regulären Spielzeit alles klar machen können, ja eigentlich müssen. Doch Liam Millar (81.) scheiterte – mit dem 21. (!) Abschluss der Basler – aus kürzester Distanz am abermals stark reagierenden Hermansen. Schon gegen Zeki Amdouni (67.) hatte der Däne mirakulös pariert. Doch das längst überfällige 3:1 – es wollte nicht fallen, trotz 22:7 Abschlüssen und 7:1 Eckbällen.

Zwei strittige Penaltyszenen

Direkt nach dem Anpfiff hatte der FC Basel gezeigt, dass er willens war, die 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel schleunigst wettzumachen. Schon in der 3. Minute scheiterte Amdouni an Hermansen. 8 Minuten später wurde den Gastgebern ein möglicher Penalty vorenthalten: Michael Langs Tempolauf endete mit einem wohl regelwidrigen Einsteigen seines Gegenspielers. Doch Schiedsrichter Christian Dingerts Pfeife blieb stumm, einen VAR gibt es in der Quali zur Conference League nicht. Schon im Hinspiel war dem FCB ein Strafstoss unterschlagen worden. Die Basler steckten indes nicht auf, Andi Zeqiri traf wiederum nur eine Zeigerumdrehung später nach schönem Amdouni-Zuspiel nur den Pfosten.

Nachdem das Startfurioso der «Bebbi» etwas abgeklungen war, dauerte es bis zur 40. Minute, ehe es im St. Jakob-Park abermals richtig heiss wurde. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse:

  • 40. Minute: Millar setzt auf der linken Seite zum Sprint an. Henrik Heggheim berührt den FCB-Youngster leicht, dieser geht sofort zu Boden. Diesmal zeigt Dingert auf den Punkt – vielleicht ist da auch ein wenig Kompensation dabei. Fabian Frei ist's herzlich egal: Der FCB-Captain behält aus 11 Metern die Nerven.
  • 46. Minute: Lange währt die Basler Freude nicht. Mathias Kvistgaarden erhält bemerkenswerte Freiheiten und bringt den Ball von links flach im rechten Toreck unter.
  • 50. Minute: Dass die Nachspielzeit satte 5 Minuten beträgt, kommt Basel zugute. Nach einer schönen Millar-Flanke stellt Zeqiri mit seinem ersten Tor im rot-blauen Dress per Kopf zum 2:1.

In den Playoffs, der letzten Hürde vor der endgültigen Teilnahme an der Conference League, trifft Basel auf den ZSKA Sofia. Das Team aus der bulgarischen Hauptstadt machte mit einem 2:0-Auswärtssieg in Irland bei St. Patrick's das 0:1 aus dem Hinspiel wett.

Conference League

SRF info, sportlive, 11.8.22, 19:10 Uhr ; 

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