Endlich: Nun sind alle portugiesischen Spieler aufgeklärt – und können künftig beim Torjubel aus dem Vollen schöpfen. Die Lehrstunde für José Fonte gab es am Mittwoch nach dem erknorzten 1:0 gegen das ausgeschiedene Marokko vor laufender Kamera bei ARD .
«Aha, gut», entgegnete der 34-Jährige verdutzt und stellte in Aussicht, «das nächste Mal gehen wir alle vom Feld und feiern zusammen.» Doch was ist der Hintergedanke von Portugals bisher skurriler Jubel-Choreographie?
Gleichermassen ungewöhnlich wie unnötig
So war schon im 1. Gruppenspiel nach dem späten 3:3-Ausgleich gegen Spanien ein Lusitaner bei der Jubel-Traube aussen vor gestanden. Mit strenger Geste war namentlich Fonte angewiesen worden, auf Distanz und innerhalb der Markierung zu bleiben. Nach Ronaldos Blitztor gegen die Nordafrikaner wiederholte sich die Szene: Diesmal hielt Joao Moutinho inne und gesellte sich nicht zu seinen ausgelassen feiernden Teamkollegen an der Werbebande.
Wir glaubten, dass die Partie wieder aufgenommen werden könnte, wenn alle das Spielfeld verlassen.
Die ungewöhnliche 2-Meter-Abstands-Regel hatten zuvor auch andere Mannschaften angewendet und ernteten dafür nur verständnisloses Kopfschütteln. Sie alle gingen von einer entsprechenden Fifa-Vorschrift aus – und irrten gewaltig.
Fläche ausserhalb des Feldes ist nicht massgebend
«Wir glaubten, dass die Partie wieder aufgenommen werden könnte, wenn alle das Spielfeld verlassen», liefert Fonte die Erklärung. «Weil wir sicher sein wollten, dass das Spiel nicht schon wieder angepfiffen wird, während wir noch am Jubeln sind, blieb immer einer drin.»
Das Gerücht einer solchen Regel bestätigte sich allerdings nicht. Im offiziellen Regelwerk heisst es stattdessen bei 8.1. unter dem Punkt «Anstoss» unmissverständlich: «Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoss ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte.» Die Fläche ausserhalb des Feldes nimmt dabei keine Sonderrolle ein.
Resultate
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei