Am letzten Samstag demonstrierten die Young Boys im Heimspiel gegen Winterthur einmal mehr ihr grosses Offensiv-Potenzial. Keine halbe Stunde war gespielt, da führten die Berner schon mit 4:0. Am Ende stand ein hochverdientes 5:0 für das Team von Gerardo Seoane zu Buche. Es war Seoanes viertes Spiel seit seiner Rückkehr in die Bundesstadt und nach dem 4:1 in St. Gallen vor der Nati-Pause der zweite klare Vollerfolg. Die Berner scheinen gerade rechtzeitig die Leichtigkeit wiedergefunden zu haben.
Wiedersehen nach CL-Duell
Auf YB wartet am Donnerstag nämlich die wohl schwierigste Aufgabe der bisherigen Saison. Am 5. Spieltag der Europa League geht es auswärts gegen Aston Villa – ein altbekannter Gegner. Vor etwas mehr als einem Jahr trafen die beiden Teams in der Champions League aufeinander. Im Wankdorf unterlagen die von Patrick Rahmen trainierten Berner auch aufgrund zu vieler individueller Fehler mit 0:3.
Von der damaligen Startelf dürften beim Wiedersehen in Birmingham aber lediglich der zuletzt gegen Winterthur überragende Jaouen Hadjam und Sandro Lauper von Beginn an spielen. Die übrigen Akteure sind entweder verletzt oder stehen nicht mehr bei YB unter Vertrag.
Heimstarke «Villans»
In der Vorbereitung der Berner wird diese Begegnung ohnehin keine grosse Rolle spielen. Vielmehr überwiegt die Vorfreude auf dieses Saison-Highlight. «So ein Spiel kommt immer zum richtigen Zeitpunkt. Es gibt nicht oft die Möglichkeit, gegen ein Top-Team aus der Premier League zu spielen», freut sich Seoane.
Der 47-Jährige ist sich bewusst, welch hohe Hürde den Bernern im Weg steht: «Es wird eine schwierige Aufgabe gegen eine Mannschaft, die sehr heimstark und auf technisch hohem Niveau ist.» Tatsächlich hat Aston Villa 14 seiner letzten 16 Heimspiele für sich entschieden, darunter die letzten 6.
Die Aufgaben werden nicht einfacher
Den Mut will sich YB deswegen aber nicht nehmen lassen. «Wir müssen unsere Stärken auf den Platz bringen und die Umschaltsituationen mit unseren Tempospielern ausnutzen», fasst Seoane die Herangehensweise zusammen.
Captain Loris Benito betont, wie wichtig es war, gerade vor so einem Top-Spiel die Form gefunden zu haben. So könne man «mit Selbstvertrauen antreten». Durch die überzeugenden Siege zuletzt gegen St. Gallen und Winterthur scheint das 0:4 im letzten Europa-League-Spiel bei PAOK schon in weite Ferne gerückt zu sein.
Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ist die Berner Ausgangslage in der Tabelle durchaus solide. Allerdings folgen nach dem Aston-Villa-Spiel noch happige Duelle mit Lille, Lyon und Stuttgart.