«Was für ein Team!», schreibt Djibril Sow auf Instagram, «eine unglaubliche Nacht in Spanien.» Der Schweizer Mittelfeldspieler konnte beim 3:2-Auswärtssieg von Eintracht Frankfurt gegen den grossen FC Barcelona wegen einer Knieverletzung zwar nicht mittun, die sensationelle Stimmung im Camp Nou elektrisierte Sow aber trotzdem.
Rund 30'000 Frankfurt-Fans waren mit nach Barcelona gereist und feierten mit ihrem Team eine wilde Halbfinal-Party, als hätten sie die Europa League bereits gewonnen.
Das 3:2 gegen den Weltklub aus Spanien verschlug den Eintracht-Akteuren zuerst kurzzeitig die Sprache. «Es gibt nicht so viele Worte, die beschreiben würden, wie man sich fühlt», betonte Goalie Kevin Trapp. Und die Fans? «Ich bin raus zum Warmmachen und dachte, ich bin in Frankfurt.»
Was folgte, war eine Lehrstunde für den fünffachen Champions-League-Sieger – auf den Rängen und auf dem Rasen. Die enorme Wucht aus dem Zusammenspiel von Mannschaft und Fans erwischte Barcelona eiskalt. Filip Kostic per Doppelpack und Rafael Borre mit einem Traumtor krönten die herausragende Leistung.
Bei Barça dagegen entlud sich der Frust vor allem darüber, dass Tausende Eintracht-Fans auch ausserhalb des Gästeblocks im katalanischen Fussball-Tempel Tickets erhalten hatten. Die Eintracht habe sich «wie zu Hause gefühlt», sagte Trainer Xavi. Auch Präsident Joan Laporta zeigte sich «besorgt, denn das, was geschehen ist, war eine Schande, die sich nicht wiederholen darf». Er schäme sich als Barça-Fan, dass dies so passiert sei.
Das nächste Fest in London?
Die Deutschen kümmerte das herzlich wenig. Selbst Eintracht-Präsident Peter Fischer erteilte einen Feierbefehl: «Heute ist ganz Barcelona in Frankfurter Hand. Heute feiern wir die grösste Party, die diese Stadt jemals gesehen hat.»
Weiter könnte die Party in England gehen. Im Halbfinal trifft das Team am 28. April zunächst auswärts auf West Ham United. «Ich bin mir ganz sicher, dass sich die Flüge nach London gerade schlagartig verteuert haben», sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann.