Die Young Boys verpassten ihr Ziel, europäisch zu überwintern, denkbar knapp. In der Endabrechnung fehlte ihnen nach den sechs Gruppenspielen in der Europa League ein einziger Punkt zum Weiterkommen.
Im letzten Gruppenspiel bei den Glasgow Rangers wollte nach dem späten Ausgleich der erlösende Siegtreffer, der das Ticket für die Sechzehntelfinals bedeutet hätte, nicht mehr fallen.
Den fehlenden Punkt muss der Schweizer Meister aber nicht unbedingt in Glasgow suchen, YB hätte sich diesen schon früher sichern können. Besser gesagt müssen. Die beste Gelegenheit liessen die Berner am vorletzten Spieltag aus, als sie das Heimspiel gegen Porto nach früher Führung und zwei späten Gegentoren noch 1:2 verloren.
An die Grenzen gekommen
Kurz nach dem 1:1 gegen Glasgow war die Enttäuschung bei den YB-Akteuren gross. Seine Mannschaft sei in der 1. Halbzeit «nicht auf das Leistungsniveau» gekommen, sagte Trainer Gerardo Seoane. Sein Team wurde von den Rangers dominiert. In der 2. Halbzeit habe man ein anderes Gesicht gezeigt.
Doch Seoane war bei seinem ersten Fazit selbstkritisch: «Man hat heute gemerkt, dass die Mannschaft in dieser Konstellation, mit diesen Schwierigkeiten, ein wenig an die Grenzen gekommen ist.»
Es reicht einfach nicht, wenn man nur 45 Minuten guten Fussball spielt.
Christian Fassnacht sprach nach dem Ausscheiden in der Gruppenphase von einer «riesengrossen Leere». Der Nationalspieler kritisierte die Leistung seines Teams: «Es reicht einfach nicht, wenn man nur 45 Minuten guten Fussball spielt.» In dieselbe Kerbe schlug auch Keeper David von Ballmoos.
Und so werden die Berner wohl nicht nur dem einen Tor, sondern auch den ersten 45 Minuten in Glasgow noch eine Weile hinterher trauern.
Sendebezug: SRF zwei, Europa League – Goool, 12.12.2019, 23:00 Uhr