Er hat es wieder getan: Armin Gigovic flog auch in der Europa League gegen PAOK Saloniki (0:4) vom Platz, nahm den Bernern früh (5. Minute) den Wind aus den Segeln.
Bereits letzten Sonntag in der Super League hatte es den Bosnier erwischt. Gegen Basel war er noch im Pech, als sich ein unglücklicher Ausrutscher in eine Mordsgrätsche gegen Xherdan Shaqiri entwickelte und er die zweite gelbe Karte sah.
Er ist ein Aggressivleader, der vorausgehen will. Aber so bringt er uns nicht viel.
Ungewohnte Position als Mit-Ursache?
Am Donnerstag nun in aufgeheizter griechischer Atmosphäre war es schlicht Übermotivation: Gigovic traf seinen Gegenspieler mit offener Sohle am Knöchel, auch YB-Trainer Gerardo Seoane musste in der Berner Zeitung gestehen: «Wenn du den Gegner auf dieser Höhe triffst, dann ist das Rot.»
Beide Platzverweise holte sich der eigentliche offensive Mittelfeldspieler auf der ungewohnten Sechser-Position. Dort spielt Gigovic nur, weil beispielsweise Edimilson Fernandes verletzt fehlt. «Er ist ein Aggressivleader, der vorausgehen will. Aber so bringt er uns nicht viel», schätzte Christian Fassnacht ein.
Führungsspieler fehlen
Mit Gelb-Rot (Saidy Janko) und Rot (Tanguy Zoukrou) gegen GC sammelten sich in den letzten drei Spielen der Young Boys verheerende vier Platzverweise an. Und die daraus resultierenden Sperren bringen den Meisteraspiranten in eine Notlage.
Neben den gesperrten Gigovic und Zoukrou fehlen Seoane am Sonntag in St. Gallen auch Loris Benito, Gregory Wüthrich und Fernandes verletzt – lauter Führungsspieler und gewichtige Absenzen. «Wenn du schon so viele verletzte Spieler hast, tun die Sperren noch mehr weh», meint der Trainer.
Kommt hinzu, dass die Ostschweiz den Bernern zuletzt wenig lag: Aus den letzten neun Liga-Auswärtsspielen gegen den FCSG resultierte nur ein Sieg, im letzten Duell im Kybunpark setzte es eine 0:4-Pleite ab.