- Marseille gewinnt vor eigener Rekord-Kulisse gegen Leipzig mit 5:2 und steht im Europa-League-Halbfinal.
- Ein Tor-Spektakel in Rekord-Zeit hat die Partie früh lanciert.
- Salzburg schafft gegen Lazio dank einem 4:1-Sieg die Wende (2:4), Arsenal spielt in Moskau remis (2:2), ist aber ebenfalls weiter.
Ein Gedicht von einem Tor entschied am Ende die Partie: Dimitri Payet tankte sich durch die Leipziger Abwehr und schloss mit einem Aussenrist-Schlenzer ins Lattenkreuz zum 4:2 ab (60. Minute).
Nur 5 Minuten früher waren die Leipziger noch faktisch im Halbfinal gestanden: Naby Keita hatte sich in Payet-Manier durch die Abwehr getankt und mit der Hacke Torschütze Jean-Kévin Augustin freigespielt – ebenfalls ein Leckerbissen.
Den Deckel auf die Partie machte Hiroki Sakai kurz vor Schluss in bester Eishockey-Manier: Für einen Eckball war Leipzig-Goalie Peter Gulácsi nach vorne geeilt – den anschliessenden Konter schloss Sakai ins leere Tor ab.
Spektakel-Minuten zum Auftakt
In der 1. Halbzeit war Leipzig bereits nach 70 Sekunden durch Bruma in Führung gegangen – schon im Hinspiel hatten die Deutschen mit dem ersten (und damals auch einzigen) Torschuss getroffen. Ein perfekter Start für die Gäste.
7 Minuten später hatte Marseille die Partie gedreht: Erst stolperte Stefan Ilsanker nach einer Ecke den Ball unglücklich ins eigene Tor, wenig später traf Bouna Sarr nach einem Konter (und nachdem sein Teamkollege Morgan Sanson zweimal am hervorragenden Gulácsi gescheitert war).
Bereits vor der Pause war dann auch der verdiente 3. Marseille-Treffer Tatsache: Erneut nach einer Standard-Situation erhielt Florian Thauvin zu viel Freiheit und traf (38.). Die Wiederholung offenbarte allerdings ein hauchdünnes Abseits.
Zuvor hatte die äussert turbulente Halbzeit noch zwei weitere Aufreger zu bieten:
- 18. Minute: Dimitri Payet schlenzt den Ball wunderbar ins weite Eck, das Stadion explodiert ob des vermeintlichen 3:1 – doch der Treffer zählt nicht, und Payet kann sich bei Teamkollege Kostas Mitroglu «bedanken»: Völlig unnötig reisst dieser seinen Gegenspieler Dayot Upamecano zu Boden.
- 30. Minute: Pamela-Anderson-Freund Adil Rami wird für den verletzten Torschützen Sarr eingewechselt, nur Sekunden später geht er im Strafraum in bester Benatia-Manier auf Tuchfühlung mit Augustin – diesmal bleibt der Elfmeterpfiff aus.
Premiere für Salzburg
Salzburg stellte gegen Lazio zwischen der 72. und der 76. Minute vom 1:1 zum 4:1-Schlussstand. Die Römer waren gar durch Ciro Immoblie in Führung gegangen (55.), der Ex-Hopper Munas Dabbur konnte aber postwendend ausgleichen. Die Österreicher stehen dank dieses Sieges erstmals in einem Europacup-Halbfinal.
Ebenfalls eine Runde weiter ist Arsenal, das sich nach dem Hinspiel-Sieg gegen ZSKA Moskau im Rückspiel mit einem 2:2 begnügte. Der Schweizer Granit Xhaka war wegen einer Grippe nicht im Aufgebot gewesen.
Der vierte Halbfinalist heisst Atletico Madrid. Die Spanier setzten sich trotz 0:1-Niederlage im Rückspiel gegen Sporting Lissabon durch.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 12.04.18, 20:50 Uhr