Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

YB-Captain nimmt Stellung Benito zu Fan-Eklat: «Sowas muss man verurteilen»

Wiederholte Eskalationen im Gäste-Fanblock überschatten die Europa-League-Partie zwischen Aston Villa und YB.

Auf dem Platz verlor YB am Donnerstagabend bei Aston Villa mit Würde. Was sich nach den beiden Treffern der Engländer aber im YB-Fansektor abspielte, war äusserst unwürdig. Torschütze Donyell Malen wurde nach dem 1:0 beim Jubeln von den Gäste-Anhängern mit diversen Gegenständen beworfen. Ein gefüllter Becher traf den niederländischen Stürmer am Kopf. Malen trug eine kleine Wunde davon, konnte die Partie aber fortsetzen.

Kurz vor der Pause doppelte Malen nach und entschied sich, auch seinen zweiten Treffer in der Nähe des Gästesektors zu bejubeln. Kein guter Entscheid, denn bei gewissen Berner Fans brannten nun alle Sicherungen durch. Vereinzelte YB-Spieler, darunter auch Captain Loris Benito, begaben sich in Richtung YB-Fans und versuchten, die Lage zu beruhigen. Stattdessen eskalierte die Situation, YB-Anhänger gingen teils mit den Fäusten auf die Sicherheitskräfte im Stadion los.

Eskalation geht «Missverständnis» voraus

Nach der Partie schilderte Benito den Vorfall im SRF-Interview: «Man muss verurteilen, wenn Sachen auf den Platz geworfen werden.» Der Schiedsrichter sei nach dem zweiten Mal auf ihn zugekommen und habe ihn gebeten, mit den YB-Fans das Gespräch zu suchen, so der Captain. «Er sagte mir, dass das Spiel unterbrochen oder sogar abgebrochen werden muss, wenn es nochmals eskaliert.»

Dass es schliesslich zu ebendieser Eskalation kam, sei aber «ein grosses Missverständnis» gewesen, so Benito. Die Sicherheitskräfte hätten nicht verstanden, dass er die YB-Capos zu sich runter beordert hatte, um sie zu beruhigen. «Die Polizisten hatten das Gefühl, dass die Fans auf den Platz kommen wollten. Dann ist es eskaliert. Ich kenne unsere Fans sehr gut und weiss, dass beim 2. Mal keine Böswilligkeit dahinter war. Deshalb ist es sehr schade.»

Stellungnahme von YB-Präsident Marcel Brülhart

Box aufklappen Box zuklappen

Am Tag nach den unschönen Fan-Vorkommnissen im Europa-League-Spiel bei Aston Villa meldete sich der YB-Verwaltungsrats-Präsident, Marcel Brülhart, gegenüber SRF zu Wort:

SRF: Was sagt YB zu den Vorfällen beim gestrigen Spiel gegen Aston Villa?

Brülhart: «Wir sind alle extrem enttäuscht über die Vorfälle. Es passierten Dinge, die nicht zu entschuldigen sind. Und es gab Sachen, die unglücklich gelaufen sind.»

Mit welchen Sanktionen rechnen Sie?

«Wir sind von der Uefa aufgefordert worden, zu den Ereignissen schriftlich Stellung zu beziehen. Wie die Sanktionen ausfallen werden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.»

Es ist nicht der erste Regelverstoss bei internationalen sowie nationalen Spielen. Wieso haben Sie die Ausschreitungen der Fans nach wie vor nicht unter Kontrolle?

«Es trifft zu, dass es zuletzt eine Häufung von Vorfällen gab. Wir werden unsere Anstrengungen weiter ausbauen, insbesondere in Bezug auf Prävention und Dialog. Gleichzeitig sind wir auf die Einzeltäterverfolgung der Polizei angewiesen. Die Polizei von Birmingham ist offenbar daran, ihr Beweismaterial auszuwerten und fehlbare YB-Fans zur Rechenschaft zu ziehen. Das begrüssen wir: Wer sich nicht an die Regeln hält, soll belangt werden.»

Seoane: «Am Ende gibt es nur Geschädigte»

Auch Gerardo Seoane wurde nach dem Schlusspfiff auf die Ausschreitungen angesprochen. Der YB-Coach bedauert das Geschehene: «Bei solchen unschönen Szenen gibt es am Ende nur Geschädigte. Wir als Klub, unsere Fans und auch der Wettkampf.»

Ähnlich wie bei Benito war auch bei Seoane die Rede von einem Missverständnis. «Vielleicht hat die Polizei zu früh eingegriffen, denn eigentlich hätte ein Dialog stattfinden sollen. Insgesamt gab es von allen Seiten ein paar Verhaltensweisen, die nicht sein sollten», sagte der 47-Jährige.

Europa League

SRF zwei, Europa League – Highlights, 27.11.2025, 23:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel