- Die Niederlande und Ecuador trennen sich am 2. Spieltag der WM 2022 in Katar 1:1.
- Aufsässige Südamerikaner stehen dem Sieg näher und bekunden Pech bei einem Lattentreffer sowie einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung, können sich aber auf Enner Valencia verlassen.
- Während «La Tri» und der «Elftal» in der Gruppe A nun ein Remis zum Weiterkommen genügt, steht das Out von Gastgeber Katar bereits fest .
Spätestens nach einer Stunde wurde im Khalifa International Stadium die Gretchenfrage beantwortet, die nach dem 2:0 im Eröffnungsspiel gegen Katar aufgekommen war: Wie gut sind diese Ecuadorianer wirklich? Wie Gegner Niederlande anerkennen musste, scheinbar ziemlich stark. Denn in ebenjener 60. Minute dribbelte erst Angelo Preciado frech an der Seitenlinie, was schliesslich in einen richtig gefährlichen Abschluss mündete: Denn Gonzalo Plata hämmerte die Kugel an die Latte.
Belohnt wurde diese Szene, die sinnbildlich für die Aufsässigkeit, das Tempo und den Spielwitz der Südamerikaner stand, indes nicht. Es wäre das 2:1 gewesen. Doch eigentlich klar, landete Platas Abschluss nicht im Tor. Schliesslich scheinen die Tore für «La Tri» Enner Valencia vorbehalten zu sein. Der 33-Jährige hatte kurz nach der Pause zum 1:1 ausgeglichen – und damit das 6. WM-Tor in Folge für Ecuador erzielt.
Nach einem Abpraller bei «Oranje»-Keeper Andries Noppert hatte Valencia am schnellsten reagiert. Spätestens mit dem Ausgleich kippte auch das Momentum definitiv auf die Seite der Ecuadorianer. Ein Tor wollte dennoch nicht mehr gelingen. Valencias Arbeitstag fand ebenfalls kein Happy End: Kurz vor Schluss musste er angeschlagen vom Feld getragen werden.
Während das Potenzial Ecuadors nun also offensichtlich scheint, stehen nicht nur hinter Valencias Gesundheit einige Fragezeichen. Auch die Niederlande mussten ihre Karten noch nicht aufdecken. Zu was die Equipe von Louis van Gaal tatsächlich imstande ist, wird sich wohl erst im sehr wahrscheinlichen Achtelfinal-Auftritt zeigen.
Niederlande mit dem Blitzstart
Schon nach 5 gespielten Minuten und gleich mit der ersten Chance waren die Niederlande in Führung gegangen. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Moises Caicedo in Richtung eigenes Tor gelangte der Ball zu Davy Klaassen. Dieser legte auf Cody Gakpo auf, welcher das Leder trocken im linken Eck versorgte.
In einer umkämpften, aber an Höhepunkten armen ersten Halbzeit kam Pervis Estupinan dem Ausgleich am nächsten. Sein Tor wurde jedoch nach VAR-Konsultation einkassiert. Jackson Porozo hatte Niederlande-Keeper Noppert laut den Unparteiischen entscheidend die Sicht genommen – ein zumindest umstrittener Entscheid.
So geht's weiter
Die Chance, mit einem Sieg als erstes Team das Achtelfinal-Ticket zu lösen, haben die Niederlande vorerst vergeben. Da der Gegner am letzten Spieltag der Vorrunde am Dienstag Katar heisst (16 Uhr live bei SRF), sind die Chancen aufs Weiterkommen nach wie vor gross. Ecuador trifft zeitgleich auf Senegal. Wie den Niederlanden genügt auch Ecuador ein Remis zum Einzug in die K.o.-Phase.