Grosses Spiel, starker Xherdan Shaqiri. Einmal mehr war der 169 cm grosse Flügelspieler beim 3:2-Sieg gegen Serbien in einer wichtigen Partie auf den Punkt bereit. SRF-Kommentator Rainer Maria Salzgeber und SRF-Experte Beni Huggel haben dem 31-Jährigen auf den Zahn gefühlt und mit ihm über folgende Themen gesprochen:
- Grosse Momente und seine Anfänge:
Shaqiri ist der Meinung, dass man für grosse Momente geboren wird. Huggel, ehemaliger FCB-Spieler, blickt auf Shaqiris Anfänge beim FC Basel zurück: «Wir haben gehört, dass ein guter Spieler im Nachwuchs ist.» Der besagte Spieler musste aber zuerst auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position ran – und erhielt daraufhin von Nati-Rekordtorschütze Alex Frei eine Prophezeiung. Er solle Linksverteidiger spielen, dort würde ihn eine Weltkarriere erwarten.
- Das Spiel gegen Serbien an der WM 2022:
«Wir wussten, was auf uns zukommt», blickt Shaqiri zurück. Entscheidend war für ihn, dass das Team 2018 dieses Spiel schon einmal erlebt hatte: «Alle waren damals nervöser, inklusive den erfahrenen Spielern. Das beeinflusste die Mannschaft. Diesmal sind wir ruhig geblieben und haben uns auf den Fussball konzentriert.»
- Seine Auswechslung gegen Serbien und die Reaktion:
Shaqiri habe dabei im Kopf gehabt, dass die Schweiz den Gruppensieg hätte erreichen können, wenn sie noch ein Tor mehr geschossen hätte. Er wollte mithelfen. «Da war ich wütend. Aber das kennt Beni ja auch. Man findet nicht immer alles korrekt», fügt Shaqiri mit einem Lächeln gegenüber Huggel an. Er kenne auch den wütenden Huggel, in der Kabine sei er diesem einige Male begegnet.
- Die spezielle Vorbereitung nur mit Trainings bei Lugano:
Es sei für alle speziell gewesen, weil die WM im Winter stattfindet. «Für mich war meine Vorbereitung positiv. Ich war im Oktober mit dem Klub fertig, konnte mich fortan mental auf die WM vorbereiten und habe bei Lugano eine tolle Lösung gefunden», beurteilt Shaqiri sein Vorgehen.
- Das Leben in Chicago und ein wichtiges Parkett-Stück:
«Es ist ein ganz anderes Leben. Das habe ich auch gesucht. In Europa sind Wechsel immer das gleiche. Dort war ich das erste Mal in meinem Leben nervös, als ich gewechselt habe», blickt Shaqiri zurück. Er werde geschätzt, in den USA hätten die Leute ausserdem weniger Missgunst für ihre Stars.
Vom Basketball-Klub Chicago Bulls habe er übrigens ein Stück des Bodens erhalten, auf welchem Michael Jordan einst gespielt hatte. Er musste es allerdings vor seiner Mutter beschützen. «Sie wusste nicht, was das ist. Ich musste darauf hinweisen, dass sie aufpassen müsse. Und dass sie alles wegwerfen könne, aber dieses Parkett-Stück nicht», sagt Shaqiri mit einem breiten Lächeln im Gesicht.