Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Aufgeblasenes Turnier 2026 WM des Gigantismus – in vielerlei Hinsicht

Mehr Teams, grössere Distanzen, längere Dauer und politische Verflechtungen: Die WM 2026 setzt neue Massstäbe.

Zum ersten Mal in der Geschichte wird eine Fussball-WM in drei Ländern ausgetragen. Und diese sind nicht eben klein: Die Austragungsorte in Kanada, den USA und Mexiko erstrecken sich über den ganzen nordamerikanischen Kontinent.

Entsprechend gross sind die Distanzen: Zwischen Mexiko-City, wo das Eröffnungsspiel stattfindet, und Vancouver als nördlichster WM-Stadt liegen 4000 Kilometer. «Günstig wird das WM-Abenteuer auch für die Fans nicht. Nicht nur wegen der exorbitant hohen Ticketpreise. Auch Hotels und (Inland-)Flüge sind teuer», sagt SRF-US-Korrespondentin Barbara Colpi.

Mehr ist mehr

Die WM sprengt alle bisher gekannten Massstäbe. Das liegt auch und vor allem am aufgeblasenen sportlichen Gerüst: Statt wie bisher 32 nehmen 48 Nationen teil. Statt wie bisher 64 Spiele sind es 104. Und statt einen Monat dauert das Turnier fünfeinhalb Wochen – vom 11. Juni bis zum 19. Juli 2026. Dann wird in East Rutherford das Endspiel ausgetragen.

Wenn man die Leute fragen würde, wüssten viele gar nicht, dass die WM nächsten Sommer in den USA stattfindet.
Autor: Barbara Colpi US-Korrespondentin SRF

Im Gegensatz zur Endrunde 2022 in Katar wird in bestehenden, riesigen (Football-)Arenen gespielt. 11 von 16 Austragungsorten befinden sich in den USA, nur 3 in Mexiko und 2 in Kanada.

Wie politisch wird die WM?

Die Vereinigten Staaten werden denn auch am meisten im Fokus stehen, auch wenn sich die Begeisterung für den Grossanlass gemäss Colpi momentan noch in engen Grenzen hält. «Wenn man die Leute fragen würde, wüssten viele gar nicht, dass die WM nächsten Sommer in den USA stattfindet.»

Auf politischer Ebene hat man das Potenzial indes längst erkannt. «Die Nähe zwischen US-Präsident Donald Trump und Fifa-Präsident Gianni Infantino irritiert. Infantino bietet Trump eine Bühne, sich zu präsentieren. Und umgekehrt ermöglicht es Trump Infantino, sich mit den Mächtigsten der Welt zu treffen. Beide profitieren voneinander», so Colpi.

Zwei Männer im Anzug, einer hält eine Trophäe.
Legende: Haben enge Bande geknüpft Donald Trump und Gianni Infantino. Keystone/EPA/Annabelle Gordon

Sportliche Qualität im Sinkflug?

Bleibt abzuwarten, inwiefern die gigantische WM auf sportlicher Ebene einen Mehrwert bieten wird. Zahlreiche qualifizierte Teams dürften gegen die Arrivierten des Weltfussballs wenig auszurichten haben. Die Befürchtung, dass langweilige Spiele mit deutlichen Resultaten (zumindest in der Gruppenphase) an der Tagesordnung sein werden, ist wohl nicht ganz unberechtigt.

SRF zwei, Sportpanorama, 23.11.2025, 18:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel