Nach der Übernahme Kabuls durch die Taliban ist in Afghanistan kein Stein auf dem anderen geblieben. Viele Menschen sind aus dem Land geflüchtet – darunter auch praktisch die ganze Fussball-Nationalmannschaft der Frauen.
Die Auswahl hat mittlerweile in Australien Unterschlupf gefunden. «Die Regierung kümmert sich um sie, sie sind dort sicher», erklärt Shabnam Mobarez, Captain der Nationalmannschaft. Mobarez selbst lebt in den USA, steht aber in engem Kontakt mit ihren Mitspielerinnen.
Dass die Frauen dereinst wieder im eigenen Land Fussball spielen können, glaubt sie nicht. «Ich sehe keine Zukunft, kein Licht.» Derzeit liefen Frauen gar Gefahr, getötet zu werden, sollten sie ihrem Hobby nachgehen. «Das ist einfach nur verrückt», äussert sich die 26-Jährige mit trauriger Stimme.
Als einzigen Ausweg sieht Mobarez eine Art «Exil-Nationalmannschaft». «Mein Wunsch wäre es, ausserhalb Afghanistans ein Team zu gründen und unser Afghanistan so zu repräsentieren, wie wir es von früher kennen», so die Mittelfeldspielerin.