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Beim Transfer ins Ausland Immer mehr Fussballerinnen engagieren einen Berater

Der Frauenfussball holt gegenüber dem Männer-Business stetig auf. Dies zeigt sich auch beim Tauziehen neben dem Platz.

In finanzieller Hinsicht trennen den verankerten Männerfussball und der immer mehr aufkommende Frauenfussball noch immer Welten. Ein Zahlenbeispiel:

  • Als vor 4 Jahren der brasilianische Superstar Neymar von Barcelona zu Paris St-Germain gelotst worden war, liess sich dies der Ligue-1-Klub 222 Millionen Euro kosten. Es handelt sich dabei um die höchste Transfersumme, die je in dieser Sportart geflossen ist.
  • Bei den Frauen beträgt die Rekordablöse für einen Spielerinnentausch 350'000 Euro . Erzielt wurde dieser Wert im vergangenen Sommer von der Dänin Pernille Harder, die von Wolfsburg in die Women's Premier League zu Chelsea wechselte.

Die Tendenz zeigt: Die Frauen holen auf – wenn auch vergleichsweise auf bescheidenem Niveau. Mit dieser Entwicklung geht einher, dass sich im Frauenfussball immer mehr Mentoren tummeln, die die Interessen der Spielerinnen neben dem Rasen vertreten.

«Vor 10 Jahren war dies noch anders. Doch der Frauenfussball wächst, dies ruft eben auch Agenturen und Berater auf den Plan», bestätigt Lia Wälti. Sie ist Kapitänin des Schweizer Nationalteams.

Der Rat zu Unterstützung

Die 28-Jährige steht bei Arsenal unter Vertrag und lässt sich selbst auch vertreten oder hat sich «beim Sprung ins Ausland Hilfe geholt», wie sie es formuliert. «Spekuliert eine Spielerin auf einen internationalen Transfer, würde ich ihr empfehlen, mit einem Berater oder einer Agentur zusammenzuspannen. Dies erleichtert vieles. So empfinde ich es als unangenehm, wenn man selbst mit einem Verein die Gespräche über vertragliche Gegebenheiten führen muss», erklärt Wälti.

Riola Xhemaili drischt auf den Ball ein.
Legende: Riola Xhemaili Will bald im Ausland für Furore sorgen – und lässt sich dafür beraten. Freshfocus

In der Schweiz gilt Mittelfeld-Akteurin Riola Xhemaili als grosses Talent, das demnächst reif ist, um die Karriere ausserhalb der Landesgrenzen voranzutreiben. Entsprechend führt auch sie im Alter von erst 18 Jahren die Verhandlungen nicht mehr selbst.

Im oben eingebetteten Audio-Beitrag erfahren Sie zudem, weshalb es im Frauen-Fussball nach wie vor gang und gäbe ist, dass keine Transfererlöse fliessen und stattdessen hin und wieder eine symbolische Geste drinliegt.

Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.04.2021 18:45 Uhr ; 

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