Die Frauen-EM im letzten Sommer in England war ein Publikumsmagnet. Alleine für das Endspiel zwischen den Gastgeberinnen und Deutschland pilgerten 87'000 Fans ins Londoner Wembley-Stadion – Rekord für einen EM-Final beider Geschlechter.
Eine ähnliche Euphorie wie auf der Insel will die Schweiz in 2 Jahren auf dem Festland entfachen: Der Schweizer Fussballverband (SFV) hat sich für die Austragung der EM 2025 beworben. Im April wird die Uefa entscheiden, wer den Zuschlag erhält. «Gegner» der Schweiz sind Frankreich und Polen sowie eine nordische Vierer-Kandidatur mit Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland.
Es hat uns hin und wieder an die Grenzen gebracht.
Weniger als ein Jahr hatte der SFV Zeit, um sich die Unterstützung von 9 Städten und deren Stadien zu sichern. «Es hat uns hin und wieder an die Grenzen gebracht», gibt Projektleiterin Marion Daube zu. «Grundsätzlich waren alle sehr positiv und haben ihre volle Unterstützung zugesagt.»
«Sport-Stadt» Thun ist bereit
Mit von der Partie sind Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Sion, Lausanne, Luzern und Thun. Letztere ist die einzige Stadt, die derzeit «nur» einen Challenge-League-Klub stellt, die Begeisterung ist aber nicht minder gross. «Wir sind eine Sport-Stadt», bekräftigt Thuns Stadtpräsident Raphael Lanz. «Für unser Image würde dieser Anlass sehr positiv sein.» Auch Kosten- und Nachhaltigkeits-Fragen hat sich die Thuner Regierung gestellt: «Langfristig wird sich das auszahlen.»
Kurze Wege zwischen den Stadien, in einem sicheren Land im Herzen von Europa: Diese Argumente sollen der Bewerbung zum Sieg verhelfen. Daube ist sich sicher: «Unsere Kandidatur bringt viele positive Attribute. Deshalb dürften wir sehr gute Chancen haben.» Die Entscheidung fällt am 4. April.