Vieles ist neu in der eben erst eröffneten Saison der Women's Super League. Einerseits sind da mit Yverdon und Aarau zwei zusätzliche Teams in der höchsten Spielklasse, die am Donnerstag mit einem 2:1-Sieg der FCZ Frauen über die Meisterinnen von Servette Chênois gestartet ist.
Andererseits stellen die Frauen mit Marisa Wunderlin (St. Gallen), Inka Grings (FCZ Frauen), Danique Stein (Basel) und Theresa Mark (GC) 4 der 10 Übungsleiter:innen an der Seitenlinie. Eine Steigerung um 300% im Vergleich zur letzten Saison.
Für Wunderlin sind dafür 2 Dinge verantwortlich: Zufall und bewusste Entscheidungen der Klubs.
- «Im Sommer hat es viele Trainerwechsel gegeben. Deshalb haben sich sehr viele Möglichkeiten ergeben.»
- «Auf der anderen Seite haben viele Klubs bewusst nach einer Frau im Staff gesucht – so zum Beispiel GC. Bei einem neuen Trainer betont man immer, wie viele Jahre er Profi war, bei den Frauen bislang nicht. Dabei ist es sehr wertvoll, was Inka Grings mit ihrer Frauenfussball-Erfahrung einbringen kann.»
Diese Erfahrung auf Profistufe ist es auch, die Grings von Wunderlin unterscheidet. Die Ostschweizerin merkte früh, dass «die Perspektiven, meine Ziele zu erreichen, als Trainerin langfristig besser sind als als Spielerin». Durch ihr Sportstudium erhielt sie später einen anderen Einblick in den Sport und arbeitete sich langsam nach oben; über Thun und YB landete sie schliesslich im Sommer als Cheftrainerin in St. Gallen.
Doppelmandat Klub/Nati
Daneben ist die 33-Jährige auch noch Assistenz-Trainerin von Nati-Coach Nils Nielsen. Eine Kombination, die wegen Interessenkonflikten nicht ganz unproblematisch sein könnte. «Wir haben uns so arrangiert, dass ich mich mehr mit jungen Spielerinnen aus dem Ausland und nicht mehr mit Spielerinnen in der Women's Super League austausche.»
Erstmals in einem Meisterschafts-Einsatz wird Wunderlin mit ihrem Team am kommenden Samstag stehen. Dann empfängt St. Gallen, der letztjährige Vorletzte der WSL, die Aufsteigerinnen aus Aarau.