Lila ist ihr Markenzeichen – und das beginnt beim Scheitel. So trägt Megan Rapinoe ihre rassige Kurzhaarfrisur in dieser Farbe. Golden ist dafür ihre Errungenschaft: nach der 8. WM-Endrunde der Frauen in Frankreich gleich in dreifacher Hinsicht.
- Die 34-Jährige erobert mit den USA die Goldmedaille . Über 150 Partien bestritt die Mittelfeldspielerin seit 2006 fürs Nationalteam. Sie sammelte nun ihren 2. persönlichen Titel und für das Land sogar schon den 4. Stern.
- Den Goldenen Ball gibt's für sie, weil sie zur besten Spielerin des ganzen Turniers ausgezeichnet wurde.
- Und auch der Goldene Schuh wird zur Beute Rapinoes. Im Endspiel gegen die Niederlande (2:0) markiert die illustre Nummer 15 vom Penaltypunkt aus die Führung und schickt so ihre Farben auf die Siegesstrasse. Weil sie für ihre 6 Turniertreffer die wenigsten Einsatzminuten benötigte, führt sie das Torschützen-Klassement an.
Im Halbfinal gegen England (1:2) war Rapinoe aufgrund von Oberschenkelproblemen noch schmerzlich vermisst worden. Nach ihrer Zwangspause kehrte sie als Regisseurin in die US-Startelf zurück. Und wie gewohnt wirbelte die Trump-Kritikerin erfolgreich am linken Flügel.
Mit Verrücktheit zum Triumph
Die Szenen unmittelbar vor und nach dem Coup: Die inzwischen auswechselte Frontfrau der Amerikanerinnen zappelt nervös an der Seitenlinie. Pünktlich mit dem Abpfiff stürmt sie mit den Reservistinnen auf den Rasen und fällt ihren Teamkolleginnen frenetisch in die Arme.
Bei der Pokalübergabe jubelt Rapinoe wie eine Zirkusdompteurin, dann stemmen die «Golden Girls» im Konfettiregen die Trophäe in die Höhe. Das Strahlen ist nicht mehr aus ihrem Gesicht zu bringen.
Ganz einfach: Wir sind ein verrücktes Team!
«Es fühlt sich surreal an, einfach total unglaublich. Mein Stolz ist gross, denn ich und so viele andere Leute haben enorm viel in dieses Ziel investiert», sagte Rapinoe hinterher. Und dann lüftete die Kalifornierin auch noch das Erfolgsrezept: «Wir sind einfach ein verrücktes Team!»
Jetzt nur nicht die nächste Verletzung
Im Vergleich zum letzten Titelgewinn 2015 kann Rapinoe auf eines sehr wohl verzichten: So hatte sie sich vor 4 Jahren kurz nach der WM einen Kreuzbandriss zugezogen, der sie die Olympischen Spiele 2016 kostete.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.07.2019 16:40 Uhr