Vor 3 Wochen ging für die Schweizer Nati die Frauen-WM in Australien und Neuseeland im Achtelfinal mit einem herben Dämpfer gegen den späteren Weltmeister Spanien zu Ende. Mit Julia Stierli, Nadine Riesen, Seraina Piubel, Fabienne Humm und Marion Rey standen gleich fünf FCZ-Spielerinnen im WM-Aufgebot von Inka Grings.
Spanien-Niederlage gibt noch zu denken
Verteidigerin Stierli hatte an der WM eine zentrale Rolle inne. Als eine der wenigen Nati-Spielerinnen stand sie über sämtliche 360 Minuten in «Down Under» auf dem Rasen. Aus Gründen der Belastungssteuerung trainiert die 26-Jährige deshalb noch nicht mit ihren FCZ-Teamkolleginnen mit.
Auch mental hat das Turnier Spuren hinterlassen. Die eine Woche Ferien nach der WM hätte es gebraucht, um etwas abschalten und sich anderen Themen widmen zu können, so Stierli. Und trotzdem: Das WM-Aus nagt noch an ihr: «Vor allem die Art und Weise, wie wir gegen Spanien verloren haben.»
In Erinnerung geblieben ist allerdings keineswegs nur das bittere Ausscheiden: «Die Atmosphäre in den Stadien war grossartig. Das macht Lust auf mehr!», befand Offensivspielerin Piubel, die für eines der 3 Schweizer WM-Tore zuständig gewesen war.
In 2 Jahren ist es wieder soweit, dann steht die Heim-EM an. Im Hinblick auf dieses Turnier hofft Stierli, dass «durch die WM die Begeisterung für den Frauenfussball in der Schweiz noch etwas grösser wird.»
Begehrte WM-Spielerinnen
Doch jetzt steht erst einmal die neue Saison der Women's Super League im Vordergrund. In dieser wird FCZ-Trainerin Jacqueline Dünker auf Stierli, Riesen und Piubel zurückgreifen können, obwohl diese durch ihre WM-Auftritte natürlich Begehrlichkeiten im Ausland weckten. Piubel gab zu, dass sie Anfragen von anderen Klubs bekommen und gute Gespräche geführt habe. «Aber ich bin beim FCZ unter Vertrag, alles andere wird sich zeigen.»
In der neuen Spielzeit hat der amtierende Schweizer Meister einiges vor: «Das Ziel ist sicher die Titelverteidigung. Ausserdem wollen wir den Cup gewinnen und uns für die Champions League qualifizieren», blickt Stierli voraus. Für solche Vorhaben wäre es natürlich ideal, wenn der FCZ seine gestandenen WM-Spielerinnen halten kann.
Am Samstag startet der FCZ zuhause gegen den FC Aarau in eine Saison, die gemäss Trainerin Dünker schwierig zu prognostizieren ist. Gerade mit Blick auf die Konkurrenten Basel, Servette und GC meinte die 37-jährige Deutsche: «Je grösser die Konkurrenz, desto besser entwickelt sich die Liga. Ich denke, dass die Plätze 1 bis 5 deutlich enger zusammenrücken werden.»
In der vergangenen Saison gewannen die FCZ-Frauen den Playoff-Final gegen Servette gleich mit 3:0 und holten damit den 24. Titel. Mit dem Schub der WM-Akteurinnen soll der schon jetzt grosse Titelvorsprung auf die BSC-YB-Frauen (11 Titel) noch weiter ausgebaut werden.