Zum Inhalt springen

Vor Schweizer EM-Start Frauenfussball-Chefin Haenni: «Erstes Spiel ist entscheidend»

Die höchste Frau im Schweizer Fussball über die EM-Chancen der Frauen-Nati, Versäumnisse der letzten Jahre und die EURO 2025.

Die Teilnahme der Schweizer Frauen-Nati an der anstehenden EM-Endrunde in England ist aus Sicht von Tatjana Haenni eine «einmalige Chance, die wir nutzen wollen». «Endlich geht es los, die Vorfreude ist riesig», so die Direktorin Frauenfussball im SFV.

Entscheidend für eine allfällige Viertelfinal-Qualifikation sei wohl das erste Gruppenspiel vom Samstag gegen Portugal, «einen Gegner auf Augenhöhe». Die anderen Gegner Schweden und Niederlande seien auf dem Papier stärker einzustufen. «Aber jede Partie muss zuerst gespielt werden», so Haenni.

Scheitern wäre ein «Weckruf»

Den Druck auf das Team will Haenni nicht noch erhöhen: «Selbst wenn wir scheitern, geht der Frauenfussball weiter. Es wäre aber ein Weckruf, dass wir intensiv und rasch arbeiten müssen.» Die einstige Nationalspielerin räumt ein, dass der Schweizer Frauenfussball im internationalen Vergleich zurückgefallen ist: «Wir waren einmal in den Top 12, jetzt sind wir zwischen Top 16 und Top 20.»

Vor allem im Nachwuchsbereich hätten andere Länder mehr gemacht. «Da geht es gar nicht so sehr um Millionen-Investitionen, sondern um das Feintuning und die Zusammenarbeit mit den Klubs.»

Ausserdem äussert sich Haenni über ...

  • Die Schweizer EM-Basis: «Die Oulten Hall südöstlich von Leeds ist eine perfekte Wahl. Nationaltrainer Nils Nielsen suchte einen Ort, der ruhig, aber nicht komplett abgelegen ist. Der Trainingsplatz ist nahe.»
  • Ihr Weibeln um den Zuschlag für die EURO 2025 : «Wir wollen aus dieser EM die Learnings daraus ziehen, was eine EM für die Schweiz bedeuten würde. Natürlich geht es auch darum, Kontakte zu knüpfen, und zu erfahren, was der Uefa wichtig ist.»
  • Die Kosten der EM-Endrunde: «Es ist ein teures Unterfangen, aber auch die Uefa-Gelder sind höher als früher. Wenn alles gut geht, reisen wir mit einem überschaubaren Defizit zurück.»

SRF zwei, sportflash, 4.7.2022, 22:35 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel