Wie lange bleibt Pia Sundhage noch Trainerin des Schweizer Frauen-Nationalteams? Im Rahmen der Kaderbekanntgabe für die Testspiele gegen Kanada und Schottland äusserte sich die 65-Jährige zu ihrem Ende Jahr auslaufenden Vertrag: «Ich habe ziemlich klar betont, dass ich gerne weitermachen würde – unter der Voraussetzung, dass ich einen Vollzeit-Assistenten erhalte.»
Nur so könne sie «ihr Bestes» abliefern und die Schweiz durch die komplizierte WM-Qualifikation führen. Die nächste Weltmeisterschaft findet 2027 in Brasilien statt - wo Sundhage von 2019 bis 2023 Nationaltrainerin war. Sie warte nun auf die «nächsten Schritte» des Verbands. Eine Deadline gebe es für sie in dieser Hinsicht nicht, sie blicke ausschliesslich auf die nächsten Partien.
Erst kritisiert, dann gefeiert
Lange hatte es danach ausgesehen, als wolle Sundhage die Schweiz an der Heim-EM in die K.o.-Phase führen – und dann das Projekt als abgeschlossen betrachten. Doch ihr Weg mit der Schweiz, so sagte die Schwedin Ende Juli, habe sie zum Nachdenken gebracht. Gerade die Neueingliederung junger Spielerinnen reizte Sundhage sichtlich. Der Trainerin wiederum kam der Hype ums Heimturnier und das Erreichen der Viertelfinals entgegen.
Für eine Vertragsverlängerung hatte die 65-Jährige aber bereits wenige Wochen nach der EM eine zentrale Bedingung gestellt: Ihre bisher auf Mandatsbasis arbeitenden Assistenzkräfte, namentlich ihre Landsleute Anders Johansson und Lilie Persson, müssten vom Verband angestellt werden. Zweieinhalb Monate später ist die Rede von einem Vollzeit-Assistenten.
Kurz vor dem Turnier hatte sich die Schwedin viel Gegenwind stellen müssen. Die Negativserie und der damit verbundene Abstieg aus der höchsten Liga der Nations League wurden ihr angelastet. Ebenso die späte Kaderreduktion für die EM und die Kommunikation um die Nummer 1 im Tor.
Rund ums Team wurde laut, die Trainingseinheiten in der EM-Vorbereitung seien physisch zu fordernd gewesen. Diese Kritik verstummte mit dem Überstehen der Gruppenphase und mitreissenden Leistungen.