Gross war der Jubel am vergangenen Freitag, als sich die Schweizer Frauen-Nati in Luzern gegen den Weltranglistenersten Schweden einen 1:0-Sieg erkämpft hatte. Nach zuvor 4 Niederlagen, darunter die beiden deutlichen gegen Spanien, war der Coup Balsam für die Seele der Spielerinnen.
Gross war etwas mehr als 90 Minuten nach dem Schlusspfiff aber auch die Enttäuschung, dass der Schweizer Abstieg aus der höchsten Liga der Nations League dennoch besiegelt war. Italien hatte sich gegen Spanien etwas überraschend mit 3:2 durchgesetzt.
Ein Finalspiel um den Klassenerhalt wird das letzte Spiel in der Nations League für die Frauen-Nati am Dienstag also nicht. In Parma geht es gegen Italien aber darum, den guten Eindruck vom Match gegen Schweden zu bestätigen.
Positiver Jahresabschluss
«Wir spielen voll auf Sieg», sagte denn auch Noelle Maritz im Hinblick auf das Ende des Länderspieljahres. «Wir wollen einen guten Abschluss zeigen und werden Vollgas geben.» Die Arsenal-Verteidigerin blickt mit gemischten Gefühlen auf den Coup gegen Schweden zurück. «Es war ein Auf und Ab. Nach dem Spiel hatten wir natürlich Freude, aber dann haben wir gesehen, dass Italien gegen Spanien gewonnen hat», so die 27-Jährige.
Die Enttäuschung haben die Spielerinnen laut Interimstrainer Reto Gertschen inzwischen verdaut. «Wir wollen die Leistung gegen Schweden am Dienstag – und das ist fast noch schwieriger – bestätigen. Die Italienerinnen haben noch Chancen auf den 2. Rang, entsprechend werden sie auftreten», so Gertschen, der ein spannendes Spiel erwartet.
Enttäuschende Jahresbilanz
Das Gastspiel in Italien wird für die Schweizerinnen vorerst das letzte Spiel gegen einen «Grossen». Bei der nächsten Austragung der Nations League wird die Schweiz in der Liga B deutlich weniger attraktive Gegnerinnen haben als in den letzten Monaten. Trotzdem war das 1:0 gegen Schweden ein wichtiges Zeichen zum Ende eines Jahres mit einer enttäuschenden Bilanz: 6 Niederlagen und 7 Unentschieden stehen nur 2 Siege gegenüber. Aufgebessert wird die Gesamtabrechnung durch den Vorstoss in den WM-Achtelfinal in Neuseeland.
Ein zweiter Erfolg unter Gertschen gegen die Italienerinnen, die Spanien am Freitag die erste Niederlage seit der gewonnenen WM zufügten, wäre ein idealer Jahresabschluss. Danach beginnt für die Schweizerinnen die lange Vorbereitungsphase auf die Heim-EM 2025.