6 Mal Torumrandung und 2 Treffer – so lautete am Freitag die zu magere Ausbeute der Schweizerinnen in der WM-Qualifikation gegen Rumänien. Im Letzigrund schien das Tor für die Schützlinge von Trainer Nils Nielsen wie zugenagelt.
4 Tage später ist der Spielort der gleiche, der Gegner heisst aber Kroatien. Die Schweizerinnen sind auch in ihrem 4. Gruppenspiel der grosse Favorit. Nach 3 Partien steht die Nummer 20 der Fifa-Weltrangliste mit dem Punktemaximum und einem Torverhältnis von 12:1 da. Die Kroatinnen (Nummer 54) haben 3 Mal verloren und kein einziges Goal erzielt (0:10).
Wir sind spielerisch besser und werden wohl mehrheitlich den Ball haben.
Angesichts der klaren Rollenverteilung ist ein Sieg Pflicht. Ana Maria Crnogorcevic, gegen Rumänien Doppeltorschützin, sagt denn auch: «Wir sind spielerisch besser und werden wohl mehrheitlich den Ball haben.» Die Barcelona-Söldnerin mit kroatischen Wurzeln erwartet einen physisch starken, aggressiven Gegner. «Es wird schwer gegen sie.»
Auch der Trainer warnt. «Egal, wer bei Kroatien auf dem Platz steht, die Spielerinnen geben immer alles für ihr Land. Darauf müssen wir gefasst sein», erklärt Nielsen. Man müsse die Kroatinnen sofort unter Druck setzen, denn «wenn sie Zeit haben, sind sie gut am Ball».
Italien schoss in Kroatien 5 Tore
Auch wenn Kroatien sicherlich ein unbequemer Gegner ist und ein Gegner, gegen den die Schweiz im September 2020 in der Euro-Quali auswärts nur ein 1:1 erreichte: Man darf von der Nielsen-Equipe einen deutlichen Erfolg erwarten. Gruppen-Mitfavorit Italien machte es beim 5:0-Auswärtssieg in Kroatien vor.
Wenn es klappen soll mit vielen Toren muss sich die Schweizer Chancenauswertung im Vergleich zum Rumänien-Spiel markant verbessern. Am letzten Freitag gingen die Schweizerinnen nicht weniger als 25 (!) Mal in den Abschluss. Unter den 23 Fehlversuchen befanden sich auch eine Hand voll «Hochkaräter».
Nielsen intensivierte zuletzt auch das Abschlusstraining. «Wir haben viel vor dem Tor gearbeitet – mit Flanken, mit Abschlüssen», bestätigt Crnogorcevic und fügt schmunzelnd an: «Es hat gut ausgesehen.» Nun liegt es an den Schweizerinnen, am Dienstagabend auch im Ernstkampf so kaltblütig wie im Training zu sein.