Auf die Nati-Spielerinnen wartet derzeit eine ganz neue Herausforderung, und dabei geht es nicht ums Schiessen, Passen oder Flanken. Es geht ums Reden. «Ich habe noch nie eine Trainerin gehabt, bei der ich so stark einbezogen worden bin und man auch angehalten wird, etwas zu sagen», erklärt Géraldine Reuteler die Herangehensweise ihrer neuen Trainerin Pia Sundhage.
Nach dem erfolgreichen ersten Kräftemessen mit Polen (4:1) hat Sundhage ihre Schützlinge in Kleingruppen (Verteidigung, Mittelfeld und Sturm) eingeteilt und dort die Spielerinnen auch untereinander diskutieren lassen. «Man hat plötzlich andere Stimmen gehört», meinte Coumba Sow.
Das neue Konzept wird im Team durchwegs positiv aufgenommen – auch wenn die Englisch-Hürde gewissen Spielerinnen noch etwas Schwierigkeiten bereite. Sundhage selber erklärt, sie wolle ihren Schützlingen eine Bühne geben und «so auch Vertrauen schaffen».
Schlagworte «Tiefe» und «Räume»
Die wiedergefundene Torgefährlichkeit der Schweizerinnen gefällt Sundhage natürlich, die Schwedin hat aber auch einiges an Verbesserungspotenzial ausgemacht. «Läufe in die Tiefe» und «diese Räume dann auch bespielen» sind die Hauptdevisen für das zweite Spiel gegen Polen vom Dienstag.
Gemäss Sundhage wird dann «ein ganz anderes Team auf dem Platz stehen». Auf die Frage, wie viele Wechsel die 64-Jährige zu tätigen gedenke, meint sie schlicht: «Viele.»