Am Montag sind die Nationalspielerinnen ins Vorbereitungscamp in Weggis eingerückt. Das Team von Trainerin Pia Sundhage bereitet sich auf die Testspiele gegen Kanada am Freitag in Luzern und Schottland am Dienstag darauf in Dunfermline vor. Mit dabei ist auch wieder Livia Peng, die an der Heim-EURO im Sommer die Nummer 1 im Tor war – bei ihrem neuen Klub allerdings (noch) hinten anstehen muss.
Man muss nichts anderes machen, als sich auf den Fussball zu konzentrieren.
Wenige Wochen vor der EM war bekannt geworden, dass Peng von Werder Bremen zu Chelsea wechseln wird. Für die 23-Jährige ein grosser Schritt und ein «Wechsel in eine andere Welt», wie sie im Interview mit SRF selber sagt: «In Bremen war alles noch bodenständig, man hat auch neben dem Platz mitangepackt. Bei Chelsea ist es viel professioneller, man muss nichts anderes machen, als sich auf den Fussball zu konzentrieren.»
Peng noch die klare Nummer 2 hinter Hampton
Bei den «Blues» muss sich die Bündnerin aber auch mit einer neuen Rolle abfinden. Peng ist hinter Hannah Hampton die klare Nummer 2. Sie ist bislang in keiner der 6 Meisterschaftspartien zum Einsatz gekommen. Einzig beim Auftakt in die Champions League gegen Twente Enschede (1:1) stand sie über 90 Minuten im Tor. Für Peng ist das bislang aber kein Problem: «Ich lerne extrem viel im Training, kann mich weiterentwickeln und mache Fortschritte. Klar, ich würde sehr gerne spielen. Aber ich weiss auch, dass ich Geduld haben und zuerst richtig ankommen muss.»
Peng kann sich bei Chelsea also vorerst hauptsächlich nur im Training beweisen. Aber diese hätten es mit Superstars wie der Australierin Sam Kerr, Europameisterin Lucy Bronze (ENG) oder Millie Bright durchaus in sich. «Ich muss ehrlich sagen, in den ersten zwei Wochen war ich ziemlich überfordert mit dem Tempo im Training», gesteht die Schweizerin. «Es ist viel Qualität vorhanden, aber mittlerweile habe ich mich auch gut eingelebt. Es macht einfach extrem viel Spass.»
Obwohl Peng bei Chelsea also noch die klare Nummer 2 ist, will sie im Nationalteam den Nummer-1-Status behalten. Und Trainerin Sundhage beweisen, dass auch mit wenig Spielpraxis, aber viel qualitativ hochstehendem Training auf sie gesetzt werden kann. Die erste Chance dazu bietet sich für die Schlussfrau wohl schon am kommenden Freitag in Luzern.