Nach Pia Sundhage als Chef-Trainerin konnte die Schweizer Frauen-Nati mit Nadine Angerer als Torwarttrainerin einen weiteren klangvollen Namen verpflichten. Beim Zusammenzug der Landesauswahl am Montag vor den Spielen gegen die Türkei (5. April) und Aserbaidschan (9. April) kam es nun zum ersten Aufeinandertreffen der ehemaligen Weltklasse-Torhüterin mit den Nati-Akteurinnen.
«Die Spielerinnen machen einen supernetten Eindruck», meinte die 45-jährige Angerer, die eine gewisse Nervosität nicht abstreiten konnte. «Es ist ein aufregendes Gefühl, nach 10 Jahren in Portland eine neue Herausforderung zu haben. Zuvor war es ein Leben in der Komfort-Zone.»
Eine Heim-EM zu erleben, das ist eine einmalige Chance.
Eigentlich hätte Angerer gerne noch etwas pausiert, nachdem ihr Abgang von Portland feststand. Doch als sie den Anruf der Schweizer Nationaltrainerin erhielt, musste sie nicht lange überlegen. «Wenn Pia anruft, kann man schlecht Nein sagen», so die Deutsche. Auch die Ausgangslage sei sehr reizvoll: «Eine Heim-EM zu erleben, das ist eine einmalige Chance.»
An die Schweiz hat Angerer gute Erinnerungen – einerseits als Urlaubsdestination, andererseits gewann sie früher mit Deutschland meist hoch gegen den südlichen Nachbarn. «Jetzt bin ich aber hier und will viele Siege mit der Schweiz erringen», sagt Angerer.
Sie wird uns dank ihrer Erfahrung sehr viel mitgeben können.
Die grosse Aufgabe von Angerer wird sein, die Nachfolgerin von Gaëlle Thalmann als Stammtorhüterin der Nati zu benennen. Aktuell dürfte es auf einen Zweikampf zwischen Livia Peng und Elvira Herzog hinauslaufen. «Schauen wir mal, wie die nächsten 10 Tage laufen werden», meinte Angerer. «Ich werde mein Feedback an Pia geben, die Entscheidung werden wir dann zusammen im Team fällen.»
Die Schweizer Nati-Spielerinnen freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Angerer. «Ich habe mit 14 ihr Buch geschenkt gekriegt. Sie war immer mein Idol», sagte etwa Peng. «Das wird cool, mit ihr zu arbeiten. Sie wird uns dank ihrer Erfahrung sehr viel mitgeben können.»
Auch Elvira Herzog freut sich auf die neue Trainerin: «Man kennt sie aus dem Fernsehen, man kennt sie als Welt-Torhüterin. Und jetzt von ihr lernen zu dürfen, ist natürlich ein grosses Privileg.»