Die Enttäuschung im Oktober vor zwei Jahren war riesig. Aufgrund der Auswärtstorregel scheiterten die Belgierinnen in den Playoff-Halbfinals für die WM 2019 an der Schweiz. Die erstmalige WM-Teilnahme wurde damit verpasst. Nun bietet sich in der EM-Quali am Dienstag in Thun die Chance auf Revanche. Mit einem Sieg wäre die Qualifikation für die Europameisterschaft 2022 in England schon fast sicher.
Das Team absolvierte nach dem Rückschlag 2018 Sitzungen mit Sportpsychologen, führte Aktionen zum Teambuilding durch und sprach offen über die weitere Entwicklung. Das scheint geholfen zu haben.
Beste Platzierung in der Weltrangliste
Denn seither haben die Belgierinnen nur drei Spiele verloren, darunter eine Niederlage gegen die Weltmeisterinnen aus den USA. Und trotz der verpassten WM-Endrunde rangiert das Team derzeit auf Platz 17 der Frauen-Weltrangliste, so weit vorne wie nie zuvor.
«Das Scheitern war eine grosse Enttäuschung», sagte Leaderin Tessa Wullaert Anfang Jahr gegenüber FIFA.com. «Aber es hat uns ein ganzes Jahr verschafft, in dem es für uns um nichts ging, so dass wir genug Zeit hatten, Neuerungen auszuprobieren. Das war ein wirklich guter Aspekt.»
Produktive Offensive
Wullaert ist mit 45 Länderspieltoren Rekord-Torschützin des belgischen Frauenteams. Die Offensiv-Allrounderin von Manchester City hat in den vergangenen vier Jahren drei Mal den belgischen Goldenen Schuh gewonnen. Auf ihr baut das belgische Spiel auf. Mit Wullaert in einer kreativen Rolle hinter den Sturmspitzen schiessen die Belgierinnen viele Treffer, wie zum Beispiel beim 6:1 gegen Rumänien am Freitag, wo Wullaert drei Tore gelangen.
Auch wenn das Scheitern an der Schweiz bereits fast zwei Jahre zurückliegt: Ein Sieg gegen die Schweizerinnen am Dienstag in Thun würde dazu beitragen, die 2018 in den Alpen erlittene Wunde endgültig zu heilen.